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Studieren nach Stoppuhr?!

Planspiel-Konzepte zur Verdeutlichung von Produktionssystemen

Das Studieren nach Stoppuhr wird dem verschulten Bachelor-Studium oft zu Unrecht vorgeworfen, ist aber an der Hochschule Emden/Leer im Fachbereich Wirtschaft ausnahmsweise doch der Fall. Nämlich bei dem Planspiel-Konzept „3Hoch3“ des Hochschul-Institutes Logistik. Hier werden inzwischen 3 Module angeboten:

  • 0Hoch3“ für Erstsemester: Hier bauen die Studierenden in der sogenannten Boxen- und Fließ-Fertigung Türme für Windkraftanlagen. Dauer des Spiels sind 90 Minuten, also eine Doppelblock-Stunde.
  • „1Hoch3“ für das Hauptstudium: Hier wird die Fertigung von WKA-Türmen und -Füßen nach Kaizengesichtspunkten und modernen Produktionssystemen laufend optimiert. Dauer des Spiels ist hier ein halber Tag.
  • „2Hoch3“ für das Hauptstudium: Hier werden verschiedene Produktions-Organisationsformen wie Werkstatt- und Fließfertigung anhand aller Module einer WKA inklusive Flügel und Gondel gegenübergestellt und optimiert. Dauer des Spiels ist ein Tag.


Weitere Module, die bis zum Bau von ganzen Windparks reichen, befinden sich im Aufbau. Und hier arbeiten die Studierenden nach Stoppuhr:

  • Erstens um die verschiedenen Optimierungen über Produktivitätskennziffern messen zu können
  • Zweitens um Unterschiede zwischen den Produktionssystemen fest zu stellen.


Natürlich entsteht so auch ein Wettbewerb der Gruppen untereinander, deren Ergebnisse unter http://wirtschaft.fho-emden.de/hilog/hilog-web.nsf veröffentlicht werden. Die Studierenden werden - wie in der Realität auch - angespornt, eine möglichst hohe Produktivität zu erreichen, indem sie in die Rolle eines Produktionsarbeiters schlüpfen. In dieser Funktion müssen sie den Vorgaben ihres Arbeitsplatzes entsprechend Türme von Windkraftanlagen produzieren. Im Vordergrund dieses Planspiels steht der Unterschied zwischen Boxen- und Reihenfertigung sowie die Vor- und Nachteile des Taylorismus, der die Monotonie repetierender Tätigkeiten verdeutlicht.

Damit ermöglicht die Hochschule Emden/Leer ein Erlebnis, das bei dem Bau von Türmen einer Modell-Windkraftanlage eine gute Verbindung von Theorie und Praxis ermöglicht. Dabei werden die theoretisch erlangten Kenntnisse von verschiedenen Fertigungsverfahren, welche die Grundlagen für heutige, groß-industrielle Produktionsverfahren sind, vermittelt.

Das Vorhaben wurde vom Hochschul-Institut Logistik unter Einbindung von Experten und Studierenden mit Unterstützung des Präsidiums der Hochschule realisiert.

Ansprechpartner und Team an der Hochschule Emden/Leer:
Frau Dipl.-Kffr. Hilke Soos (M.A.),  Herr Prof. Dr. Reinhard Elsner
Kontakt: anwi-2011-17(at)wirtschaft.fho-emden.de