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Schulung im Labor schafft Bewusstsein für Hygiene

Neues Angebot der Hochschule für angehende Pflegefachkräfte

Dass Hygiene im medizinischen Bereich und im Umgang mit Patienten eine extrem wichtige Rolle spielt, ist nicht zuletzt in der Corona-Pandemie deutlich geworden. Umso wichtiger ist eine professionelle Einführung in dieses Thema bereits in der Ausbildung. Seit diesem Jahr bietet die Hochschule Emden/Leer innerhalb ihrer Abteilung Naturwissenschaftliche Technik eine fachliche Schulung für angehendes Pflegepersonal an.

Den Anfang machten im Sommer zwanzig Auszubildende von der Schule für Pflegefachberufe am Klinikum Emden unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Gallert und der Unterstützung von Meta Aeils, die über eine medizinisch-technische Ausbildung verfügt. Nach Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes zum 1. Januar 2020 wurden die Ausbildungen in der Gesundheits- und Kranken- beziehungsweise Kinderkrankenpflege und in der Altenpflege zusammengelegt, um diese zu modernisieren und an die aktuellen Anforderungen anzupassen.

Dementsprechend bunt gemischt war die Gruppe der Auszubildenden von Schulleiterin Liane Siemens, die zunächst in der Pflegefachschule in der ehemaligen Barenburgschule in Emden von den beiden Expertinnen mit Kursmaterial versorgt wurden um damit „hygienische“ Untersuchungen durchzuführen. Nach einigen Tagen Inkubation konnten sich die Auszubildenden im Hochschullabor über wichtige Instrumente der Hygiene-Maßnahmen informieren und die Auswertung ihrer zuvor durchgeführten Experimente vornehmen. „Es geht in unserer Schulung darum, Mikrobiologie einmal live zu erleben und vor allem auch ein Bewusstsein für das Vorhandensein von Mikroorganismen d.h. Bakterien, Hefen, Pilze und Viren zu schaffen, die den Patienten gefährlich werden könnten“, so Gallert, die an der Hochschule mit dem Schwerpunkt Mikrobiologie lehrt und unter anderem im Bereich der Antibiotikaresistenzen forscht.

Im Labor konnten die angehenden Pflegefachkräfte unter anderem den Bakterienstatus auf ihren Händen vor und nach der Handdesinfektion, an oft genutzten Stellen wie Türgriffen, Tastaturen oder der Start-Taste an der Kaffeemaschine sowie Keime in der Raumluft untersuchen, um so Rückschlüsse auf oft kritische Bereiche im Pflegealltag und am Krankenbett zu ziehen. Auch durften die Teilnehmenden einmal sehen, wie die Ergebnisse einer Antibiotika-Resistenztestung aussehen. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, alle fanden es toll, einmal mit eigenen Augen zu sehen, was sonst nur in der Theorie vermittelt wird ist“, so Gallert.

Der nächste Durchgang mit dem Klinikum Emden startet voraussichtlich im Februar 2024. Die Hochschule Emden Leer steht weiteren Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen offen gegenüber.