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Mehr als Windmühlen und Entschleunigung

Hochschule und Landesmuseum eröffnen gemeinsame Ausstellung

Mit einem ebenso kurzweiligen wie interessanten Programm ist am Mittwochabend in der Hochschule Emden/Leer die Ausstellung #wissenschaft:Ostfriesland – Von Fabricius bis zur Solarenergie“ eröffnet worden. Rund 100 Besucher bekamen im großen Hörsaal so vorab einen guten Eindruck dessen, was sie in den kommenden Wochen im Ostfriesischen Landesmuseum, das die Ausstellung gemeinsam mit der Hochschule auf die Beine gestellt hat, sehen und erleben werden.

Wissenschaft und Forschung – sind das Themen für ein Museum? Unbedingt, betonten sowohl Prof. Dr. Gerhard Kreutz, Präsident der Hochschule Emden/Leer, als auch Museumsdirektor Dr. Wolfgang Jahn. So gehöre es laut Jahn zu den originären Wurzeln, dass Forschung im Museum stattfinde, früher wie heute. Zudem sei es eine wichtige Aufgabe, immer wieder auch aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen. „Museen sind Orte, die es zu entstauben gilt“, so Jahn. Ein Grußwort vom niedersächsischen Wissenschaftsminister Björn Thümler, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat, wurde per Videobotschaft in den Hörsaal übertragen. Thümler zeigte sich erfreut über die Ausstellung als Beweis, welche wissenschaftlichen Leistungen aus der Region heraus seit Jahrhunderten erbracht wurden. Emdens Oberbürgermeister Bernd Bornemann unterstrich wiederum die zentrale Bedeutung der Hochschule für Wissenschaft und Forschung in der Region.

Neben den zahlreichen Exponaten, die Einblicke in besondere Forschungsarbeiten und die praxisorientierte Lehre an der Hochschule geben, werden im Landesmuseum ab Sonntag auch wissenschaftliche Biographien, Literatur sowie Gemälde von 17 Wissenschaftlern gezeigt, die ihre Wurzeln in Ostfriesland haben. Für Aiko Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, war dies ein passender Anlass, dem Publikum am Mittwochabend noch einmal deutlich zu machen, dass Ostfriesland weit mehr biete als „Windmühlen, Kühe und Entschleunigung“, wie er sagte. „Die Region hat Wissenschaftler hervorgebracht, deren Namen im Strom der Zeit nicht verloren gegangen sind“, so Schmidt. So werden in der Ausstellung unter anderem ein Portrait von Hermine Heusler-Edenhuizen, die erste in Deutschland niedergelassene Frauenärztin aus Pewsum, oder eines des aus Greetsiel stammenden Historiografen Ubbo Emmius zu sehen sein.

An den praktischen Teil ging es dann im Hörsaal mit der Vorstellung zweier spannender Hochschulprojekte, die nicht nur in der Region, sondern auf internationalem Gebiet Bekanntheit erlangt haben. Die Professoren Walter Neu und Thomas Schüning stellten die Erfolgsgeschichte zum „Hyperpod“ vor und verwiesen dabei auch auf die Pläne für eine mögliche Reaktivierung der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke im emsländischen Lathen. Das Solarboot Team der Hochschule ließ für sein Projekt zunächst Bilder sprechen. In einem von Studierenden aus dem Studiengang Medientechnik produzierten Videoclip wurde schnell deutlich, dass hier keinesfalls „ostfriesische Entschleunigung“, sondern beeindruckende Dynamik, hervorragende Teamarbeit und ein großes Know-How am Start sind.

Im Anschluss an die Vorträge konnten sich die Besucher im T-Foyer der Hochschule weiter informieren. Als Anschauungsobjekte dienten dabei sowohl das Solarboot als auch ein aufblasbares Modell des „Hyperpod“.

Die Ausstellung #wissen:schaft Ostfriesland – Von Fabricius zur Solarenergie ist ab Sonntag, 23. Juni, im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden zu sehen. Bis zum 13. Oktober wird es dort mehrmals täglich Führungen mit Unterstützung wissenschaftlicher Mitarbeitender und Studierender der Hochschule geben.

Weitere Informationen unter bit.ly/2FlSs6h.