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Psychische Erkrankungen schon früh erkennen

Projekt „EARLY“ unter Konsortialführerschaft der Hochschule bewilligt

Psychische Erkrankungen treten oftmals zuerst im Jugendalter auf. Der Antrag für ein Projekt, das an der Hochschule Emden/Leer unter der Leitung von Prof.in Dr. Jutta Lindert starten wird und speziell die psychische Gesundheit der 15- bis 24-Jährigen im Blick hat, ist jetzt von der Europäischen Kommission zur Förderung angenommen worden. Die Hochschule wird im Verbund mit 18 europäischen Partnern die Konsortialführerschaft übernehmen und über einen Zeitraum von vier Jahren eine Studie zu diesem Thema durchführen.

Die Studie „EARLY“ (Evaluating, Identifying and Reducing determinants MHC in Youth) zielt darauf ab, die Belastung durch psychische Störungen im Jugendalter zu reduzieren und möglichst frühzeitig zu verhindern. Konkret sollen auch veränderbare Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit identifiziert und möglichst effektive Interventionen modellhaft entwickelt werden. „Wir werden daher nach unserem Wissen zum ersten Mal robuste, vergleichbare Daten zur psychischen Gesundheit und zu psychischen Belastungen Jugendlicher zur Verfügung stellen können““, so Lindert, die seit vielen Jahren an der Hochschule im Bereich Public Mental Health lehrt und forscht.

Es werden - basierend auf den robusten repräsentativen Daten - zudem Modelle der Prävention und Maßnahmen erarbeitet, durchgeführt und systematisch wissenschaftlich überprüft. Ergebnisse werden laut Lindert nicht nur die psychische Belastung Jugendlicher reduzieren, sondern auch die psychische Gesundheit der Bevölkerung insgesamt unterstützen. Der Antrag konnte mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) in der Förderlinie HORIZON EUROPE erfolgreich eingereicht werden.

„Das Projekt EARLY kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, zukünftig Gefahren für die psychische Gesundheit frühzeitig zu erkennen. Die erfolgreiche Förderung des europäischen Konsortiums, an dessen Spitze die Hochschule Emden/Leer steht, unterstreicht die gesamtgesellschaftliche und internationale Bedeutung des Projekts. Zugleich wird damit die länderübergreifende Zusammenarbeit der Hochschule im europäischen Forschungsraum weiter ausgebaut“, so Falko Mohrs, Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur. Wie Prof. Dr. Sven Steinigeweg, Vizepräsident für Forschung, Wissenstransfer und Internationales an der Hochschule Emden/Leer, betonte, sei es erstmals gelungen, als vergleichsweise kleine Hochschule – unterstützt mit finanziellen Mitteln des MWK bei der Antragstellung - die Konsortialführerschaft innerhalb des Förderprogramms „Horizon Europe“ zu gewinnen.

Das Projektvolumen beträgt mehr als drei Millionen Euro, wovon etwa eine Million an die Hochschule Emden/Leer gehen. Weitere Partner sind Hochschulen und weitere Einrichtungen aus Albanien, Belgien, Israel, Italien, Moldavien, den Niederlanden, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien und der Schweiz sowie im deutschen Raum die Technische Universität München und die juristische Fakultät der Universität Augsburg.