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Ministerium fördert Emder Diskurs

Hochschulprojekt WOGE wird mit Landesunterstützung fortgesetzt

Die ersten Ergebnisse zeichnen sich ab, und das Folgeprojekt ist schon gesichert: Das WOGE-Projektteam der Hochschule Emden/Leer ist hochmotoviert. „Im Moment sammeln wir noch die letzten Rückmeldungen“, so Mitarbeiter Arne Hannich. Nachdem die Gruppe aus wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Lindert im vergangenen Jahr eine große Befragungsaktion zum Thema Wohlergehen in der Emder Bevölkerung gestartet hat, gibt es nun für die sinnvolle Nutzung der Ergebnisse Unterstützung vom Land. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) fördert das Folgeprojekt „WOGO“ mit rund 80 000 Euro.

Während bei WOGE (Wohlergehen und Gesundheit von Familien im ländlichen Raum) erstmals für diesen Bereich relevante Daten gesammelt wurden, geht es bei WOGO (Wohlergehen von Familien im ländlichen Raum in Zeiten der Globalisierung) darum, diese Daten – wieder unter Beteiligung der Bevölkerung – zu diskutieren und konkrete Veränderungen in der Stadt Emden anzustoßen. Unter anderem sollen die Ergebnisse dazu im nächsten Jahr von Experten in Arbeitskreisen, aber auch von Laien in einem öffentlichen Chatroom diskutiert werden. Dort können außerdem Fragen gestellt und eigene Ideen eingebracht werden, wie Lindert erklärte. In diesem Jahr steht aber erst einmal die Datenauswertung und Publikation von WOGE auf dem Plan.

Das MWK stellt die Fördersumme im Rahmen des Programms „Zukunftsdiskurse“ zur Verfügung. Insgesamt werden dadurch zwölf Initiativen aus niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Millionen Euro unterstützt. Die Hochschule Emden/Leer ist die einzige Fachhochschule, die eine Förderung erhält. Berücksichtigt wurden Projekte, bei denen wichtige gesellschaftliche Debatten aufgegriffen und in die Öffentlichkeit getragen werden. „Mit dem Geld wird es uns unter anderem ermöglicht, zwei für die Projektlaufzeit befristete Teilzeitstellen zu schaffen“, so Prof. Dr. Jutta Lindert. WOGO startet im Oktober.

Um wirklich aussagekräftige und detaillierte Ergebnisse zu bekommen, hat das WOGE-Projektteam aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit im vergangenen Jahr einen umfangreichen Fragebogen entwickelt. Die Stadt Emden stellte für die Versendung zufällig ausgewählte Adressaten zur Verfügung. Das Team machte außerdem Hausbefragungen und informierte mit Aktionstagen und –ständen. Doch nicht jeder zeigte sich bereit, gut eine Stunde in das Ausfüllen des Fragebogens zu investieren. Für einige war es wiederum kein einfacher Schritt, die zum Teil recht persönlichen Fragen, die eine gewisse Selbstreflexion erfordern, zu beantworten. So lag zunächst ein hartes Stück Überzeugungsarbeit vor den Interviewern. „Die Befragung ist wirklich absolut anonym. Wir können an keiner Stelle nachvollziehen, wer welchen Bogen ausgefüllt hat, niemand hat einen Nachteil davon“, betont Arne Hannich. Im Gegenteil: Durch die Beteiligung an der erstmalig vorgenommenen Befragung, die sich von der medizinisch-sozialen Versorgung über Freizeitangebote bis zur Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel erstreckt, könne eine große Chance genutzt werden, in seiner Heimatstadt etwas zum Positiven zu verändern.

Wer sich mit seinen Wünschen und Anregungen in die Befragung einbringen möchte, kann sich per E-Mail an woge|at|hs-emden-leer.de wenden, sich telefonisch unter 04921/807-1634 oder -1635 melden oder immer mittwochs in der Zeit von 9 bis 12 Uhr zu den Projektmitarbeitern in den Raum S 313 in der Hochschule kommen. Der Fragebogen kann dort direkt ausgefüllt werden. „Es wäre toll, wenn sich noch weitere Jugendliche beteiligen würden“, so Hannich. Für diese Altersgruppe gibt es einen speziellen Fragebogen mit altersgemäß angepassten Fragen.

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