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Experten für Verschlüsselung tagen auf Borkum

Hochschule veranstaltet erste „FrisiaCrypt“ auf der Insel

Um sich über die aktuellen Herausforderungen der Kryptologie auszutauschen, kommen im September erstmals Experten aus aller Welt zur „FrisiaCrypt“ auf Borkum zusammen. Veranstalter des Treffens sind die Hochschule Emden/Leer und das Horst-Görtz-Institut der Ruhr-Universität Bochum.

Vom 15. bis zum 19. September soll damit ein Forum für etablierte Wissenschaftler, aber ausdrücklich auch für den akademischen Nachwuchs geschaffen werden, wie Prof. Dr. Patrick Felke vom Fachbereich Technik erklärt. Rund 20 hochkarätige Wissenschaftler und Nachwuchsforscher aus Deutschland, Japan, Frankreich, Holland, Belgien, Norwegen, England und Österreich haben die Einladung bisher angenommen. Veranstaltungsort ist die Kulturinsel auf Borkum.

„Die Veranstaltung ist für die Teilnehmenden auch aufgrund des Formats sehr attraktiv“, erklärt Felke, der die FrisiaCrypt gemeinsam mit Prof. Dr. Gregor Leander vom Horst-Görtz-Institut und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Frederik Gosewehr geplant hat. So behandeln die verschiedenen Vorträge aktuelle Problemstellungen, die wiederum ausführlich vor Ort in Workshops bearbeitet werden. Zu den Tagungsteilnehmern gehört unter anderem auch der in der Szene sehr bekannte Kryptologe Joan Daemen aus Belgien, einer der Erfinder der weltweit eingesetzten Verschlüsselungs-/Hashverfahrens AES und SHA-3.

Die Verschlüsselung von Daten spielt im Zuge der Digitalisierung eine immer bedeutendere Rolle - sowohl für den privaten Bereich, als auch für die Wirtschaft. „In Unternehmen geht es immer mehr um die vollständige Vernetzung. Da ist der sichere Datentransfer das A & O“, gibt Gosewehr zu bedenken. Dabei würden zum einen der drohende Imageschaden, beispielsweise durch die Veröffentlichung persönlicher und interner Daten, zum anderen aber auch die Produktion oder ganze Versorgungsnetze beeinträchtigende Angriffe eine Rolle spielen. Oft seien wichtige IT-Schnittstellen mit dem kompletten Firmennetzwerk verbunden und teilweise trotzdem noch nicht ausreichend geschützt. So liefere die Tagung wichtige Erkenntnisse, beispielsweise für Unternehmen mit eigenen IT-Abteilungen und Entwicklern.

Die Ergebnisse der Tagung möchte Felke, der bereits vor seiner Zeit an der Hochschule Konferenzen im Bereich Kryptologie organisiert hat, anschließend auch in die Lehre und in Industriekooperationen einbringen. Ziel sei auch, Studierende bei auf der Tagung angestoßene Projekte mit einzubinden.

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