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Lösungen für Zukunftsthemen auf dem Campus entwickeln

Sind gespannt auf die Erkenntnisse aus dem Freiflächen-PV-Projekt (v.l.): Prof. Dr. Johannes Rolink, Gisela Strick, Dr. Uwe Reimer und Julius Cordes.

Projektteam präsentiert Freiflächen-PV-Anlage

Im April ist mit der Inbetriebnahme der neuen Freiflächen-Photovoltaikanlage an der Hochschule Emden/Leer ein in der Region einzigartiges Forschungsprojekt an den Start gegangen. Ab sofort kann auf dem Campus Emden untersucht werden, welchen Einfluss die innovative Anlage auf das Wachstum von Wildblumen und damit auch auf die Förderung von Biodiversität hat.

Entstanden ist die 30-kW-Anlage innerhalb des Verbundvorhabens „4N - Nordwest Niedersachsen Nachhaltig Neu”. In dem vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) geförderten Großprojekt entwickeln die Partner – neben der Hochschule Emden/Leer sind die Jade Hochschule sowie die Universitäten Vechta, Oldenburg und Göttingen beteiligt – so genannte Reallabore. Diese sollen Lösungsansätze für die Gestaltung des Strukturwandels und des damit verbundenen Transformationsprozesses im ländlichen Raum aufzeigen.

Eines dieser Reallabore ist die Freiflächen-Photovoltaikanlage, die in direkter Nachbarschaft zum Gebäude der Abteilung Elektrotechnik und Informatik realisiert wurde und in das Hochschulnetz einspeist. Eine Besonderheit ist, dass ein Teil der Module senkrecht montiert wurde. Diese Module zeigen mit der einen Seite nach Osten und mit der anderen nach Westen. Sie können das Sonnenlicht von beiden Seiten aufnehmen und in Strom umwandeln. „Dies ermöglicht eine kontinuierliche Leistung statt des klassischen Mittags-Peaks“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin Gisela Strick. Gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Rolink hat sie die vergangene Bauphase intensiv begleitet. Unterhalb der Anlage wurde unter Mitwirkung von Dr. Uwe Reimer aus der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik ein Blühstreifen mit Wildblumen vom Team der Universität Vechta angelegt. 

Nachdem die Installation abgeschlossen ist und die Anlage erfolgreich in Betrieb genommen wurde, geht es nun an die Erfassung, Dokumentation und Auswertung der Messdaten. Mit dieser Aufgabe ist Projektmitarbeiter Julius Cordes befasst. Er liefert den Kollegen aus Vechta unter anderem Daten darüber, wie sich etwa die Temperatur der Umgebung und des Bodens auf das Pflanzenwachstum auswirkt. „Wir haben trotz der starken Flächennutzung durch die Landwirtschaft im ländlichen Raum noch viele ungenutzte Randstreifen“, so Rolink. „Diese könnten für den Bau von Photovoltaikanlagen genutzt werden.“ Für eine eventuelle Anbindung an das Stromnetzt auch in abgelegenen Bereichen oder aber die sinnvolle Nutzung des erzeugten Stroms hat das Projektteam ebenfalls Ideen. So wird Dr. Uwe Reimer untersuchen, ob und wann eine Umwandlung des Stroms in Wasserstoff sinnvoll erscheint, und welche Speichermöglichkeiten sich dafür nutzen ließen. 

Wer sich die neue Anlage gerne einmal anschauen und erklären lassen möchte, hat dazu am Mittwoch, 21. Mai, Gelegenheit. Im Rahmen des Nachhaltigen Feierabendmarktes an der Hochschule können interessierte Besucher ab 16 Uhr an Führungen teilnehmen und sich mit den Projektpartnern vor Ort austauschen. 

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