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Geschlechtergerechte Digitalisierung an Hochschulen

Themenfelder

"Technologische Entwicklungen sind nicht neutral, sondern durch strukturelle und kulturelle Kontexte geprägt. Ebenso wie die Gesellschaft durch Geschlechterverhältnisse geprägt ist, ist auch die Digitalisierung durch Geschlechterverhältnisse geprägt. Die Digitalisierung wirkt sich wiederum auf die Gesellschaft und damit auch auf Geschlechterverhältnisse aus. […] Der soziotechnische Ansatz betrachtet und beurteilt automatisierte Prozesse und datengeschützte Entscheidungen von Menschen immer in ihrem gesellschaftlichen Kontext. Dazu zählen politische Rahmenbedingungen, Interessen und Einflussmöglichkeiten staatlicher Institutionen, Unternehmen und anderer Organisationen sowie Wertvorstellungen der beteiligten Akteur*innen; zudem schließt er soziale, ökonomische und ökologische Folgen jenseits des geplanten Einsatzes der jeweiligen Technologien ein. […]

Die analytische Trennung zwischen technischer und sozialer Welt verhindert, dass soziale Anteile von Technologie und insbesondere Technikfolgen, die Ungleichheitsverhältnisse verstärken, ausreichend in technischen Entwicklungsprozessen berücksichtigt werden. Damit verbunden ist erstens die Gefahr, dass gesellschaftliche Veränderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, als unabänderlich akzeptiert werden. Zweitens erscheinen technologische Entwicklungen als Lösungsstrategien auch dort, wo gesellschaftliche Aushandlungen angezeigt wären […].

Dritter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung (2021), S. 87.

Der Erwerb digitaler Kompetenzen gilt fachübergreifend als ein wichtiges Bildungsziel an Hochschulen. Welche Lernziele und -inhalte damit verbunden werden, wird in verschiedenen Kompetenzrahmen ausformuliert. Diese sind auch im Hinblick auf die im EU AI Act festgehaltene Ausbildung von KI-Kompetenzen an Hochschulen von Relevanz.

Kompetenzmodelle

European Commission: DigCompEdu - Digital Competence Framework for Educators

European Commission: DigComp 2.2 - The Digital Competence Framework for Citizens

D21: Digital-Index 2024/25, Kapitel “Digitale Bildung und Kompetenzen” (S. 21-25)

ICILS 2023 #Deutschland: Computer- und informationsbezogene Kompetenzen und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking von Schüler*innen im internationalen Vergleich

Stifterverband: Future Skills 2021

Der Projektbericht widmet sich der Frage, wie die Hochschulen zu der Verwirklichung von Chancengerechtigkeit in der digitalen Transformation beitragen können. Unter dem Aspekt “Digitalisierung aus Genderperspektive” werden theoretische Bezüge zu den Gender in Science and Technology Studies vorgestellt. Der Aspekt “Digitalisierung aus Gleichstellungsperspektive” rückt die Bedeutung von Hochschulen als Lernorten für digitale Kompetenzen in den Vordergrund. Im Anschluss werden Handlungsfelder aus dem Projekt und ihre Bezüge zu einzelnen Kompetenzen vorgestellt.