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Neuer Anschub für Promotionsrecht an Hochschulen

Prof. Dr. Josef von Helden (Präsident Hochschule Hannover), Prof. Dr. Carsten Koch (Vizepräsident für Forschung, Wissenstransfer und Digitalisierung Hochschule Emden/Leer), Prof. Dr. Bernd Lehmann (Vizepräsident Forschung, Transfer und wissenschaftliche Qualifizierung Hochschule Osnabrück), Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen), Prof. Dr.-Ing. Holger Saß (Vizepräsident Forschung, Third Mission, Gleichstellung Jade Hochschule), Prof. Dr. Ina Schiering (Vizepräsidentin für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer Ostfalia) (Foto: Hochschule Hanover/Velat Agackiran)

Sechs HAWs aus Niedersachsen planen Einrichtung von Promotionszentren

 

Zur Vorbereitung der Einrichtung gemeinsamer Promotionszentren haben sich in der vergangenen Woche rund 150 Vertreterinnen und Vertreter niedersächsischer Hochschulen in Hannover getroffen.  Damit soll das Vorhaben, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) im Land ein Promotionsrecht zu ermöglichen, forciert werden. Die sechs beteiligten Hochschulen entwickeln derzeit Konzepte für insgesamt acht geplante Promotionszentren, an deren Organisation sich alle Einrichtungen gemeinsam beteiligen und die neue Möglichkeiten für die Betreuung eigener Promotionen schaffen sollen.

Auch Prof. Dr. Carsten Koch, Vizepräsident für Forschung, Wissenstransfer und Digitalisierung, nahm an dem Treffen teil und stellte in Hannover die Forschungsschwerpunkte der Hochschulstandorte in Emden und Leer vor. „Die Einführung des geplanten Promotionsrechts an HAW für forschungsstarke, hochschulübergreifende Promotionszentren ist ein entscheidender Schritt zur nachhaltigen Stärkung des Wissenschaftsstandorts Deutschland und zur Stärkung der angewandten Forschung in Ostfriesland“, so Koch.

Durch eine Gesetzesänderung soll den niedersächsischen HAW ein eigenständiges Promotionsrecht ermöglicht werden. Die Hochschule Emden/Leer und die anderen beteiligten Hochschulen erfüllen aufgrund ihrer umfassenden Forschungsaktivitäten wichtige Voraussetzungen, um Heimat eines der geplanten Promotionszentren zu werden.  In Hannover standen neben der Vorstellung der Forschungsschwerpunkte auch Workshops auf dem Programm, die die thematischen Verknüpfungen zwischen den Forschungsfeldern der Lehrenden sichtbar machen und in denen die Konzepte weiter ausgearbeitet werden konnten.

„Es ist heute eine Leistungsschau der Forschungsstärke unserer niedersächsischen HAW“, so Hans-Jörg Haferkamp, stellvertretender Leiter der Hochschulabteilung und Leiter des Referats für Fachhochschulen, Studentische Angelegenheiten, Studierendenwerke, Berufsakademien im Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK). Die Veranstaltung sei ein gutes Format gewesen, die forschungsstarken Professorinnen und Professoren und ihre breite Expertise in der Beteiligungsphase einzubinden. 

Ziel ist die Etablierung von acht Promotionszentren mit hochschulübergreifender Steuerung und Anerkennung der forschungsstarken Professorinnen und Proffessoren. Um an den Promotionszentren mitzuwirken, müssen diese vorab ihre Forschungsstärke nachweisen. Von der Einrichtung der Promotionszentren bleibt die bisherige Möglichkeit der kooperativen Promotionen unberührt.

Hintergrund

Niedersachsen ist neben Sachsen eines von nur noch zwei Bundesländern, die bislang kein eigenständiges Promotionsrecht für HAW geschaffen haben. Grundlage für die Einführung von Promotionszentren ist eine Änderung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes, die für die zweite Hälfte 2026 erwartet wird. Die Erarbeitung der Inhalte wird vom MWK unterstützt. Auch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen begrüßt die Einführung des Promotionsrechts. Die VolkswagenStiftung unterstützte die Veranstaltung, indem sie eine Plattform für Austausch und Vernetzung zur Verfügung stellte. Die Ergebnisse der Vorarbeiten der forschungsstarken Hochschulen sollen in die Gesetzesänderung einfließen.

Folgende forschungsstarke Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind an der strategischen und inhaltlichen Ausarbeitung der Promotionszentren beteiligt:

  • Hochschule Emden/Leer
  • Hochschule Osnabrück
  • Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
  • Hochschule Hannover
  • Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
  • Gefördert wird das Vorhaben vom Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur.