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Ausgezeichnete Ideen für eine nachhaltigere Zukunft

Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Gieselmann (r.) freuten sich mit den Preisträger*innen Robert Plieth (v.r.), Lena Beyer und Anna Liehm.

Stadtwerke vergeben Emder Nachhaltigkeitspreis an Studierende

Für ihre Auseinandersetzung mit der Eignung von Paulownia-Holz für den Einsatz im Schiffbau ist die Studentin Anna Liehm mit dem Hauptpreis des Emder Nachhaltigkeitspreises der Stadtwerke Emden ausgezeichnet worden. Liehm hat am Maritimen Campus der Hochschule Emden/Leer Maritime Technology and Shipping Management studiert und ihre Bachelorarbeit der Dämpfung von Paulownia-Holz gewidmet. Am Donnerstag (05.06.2025) wurden diese sowie zwei weitere Abschlussarbeiten im Kundencenter der Stadtwerke mit einem Preisgeld von insgesamt 1000 Euro prämiert.

Der Paulownia-Baum gilt auch als Klimabaum. Er bindet große Mengen an CO2 und ist unter anderem für seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Trockenheit bekannt. Für die Untersuchungen im Rahmen der Bachelorarbeit stand noch eine weitere Eigenschaft im Mittelpunkt: das Holz quillt und schrumpft in Kontakt mit Feuchtigkeit nur sehr gering und hat somit ein sehr niedriges Verformungspotential. Das macht es als Material für den Schiffbau interessant. Zudem kann Paulownia an unterschiedlichsten Standorten angepflanzt werden und wächst schnell nach. „Damit stellt es eine umweltfreundliche Alternative zu anderen Hölzern dar“, so Preisträgerin Anna Liehm. 

Betreut und eingereicht wurde die Arbeit, die insbesondere die dehnungsabhängige Dämpfung von Paulownia-Holz im Kontext von Vibrations- und Lärmreduktion in den Fokus nimmt, von Prof. Dr. Jürgen Göken vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften in Leer. „Neben dem hohen Dämpfungspotential besitzt das Holz eine äußerst geringe Dichte bei gleichzeitig hoher Festigkeit. Das geringe Gewicht von Paulownia-Holz bedingt einen verringerten Kraftstoffverbrauch und kann somit merklich zur Steigerung der Energieeffizienz in der maritimen Industrie beitragen – Stichwort: Green Shipping“, so der Professor. Zudem würden die akustischen Eigenschaften weitere Perspektiven für ein mögliches Einsatzfeld der Ressource eröffnen, von denen unterschiedliche Branchen profitieren könnten.

Mit dem mit 300 Euro dotierten zweiten Platz des Emder Nachhaltigkeitspreises wurde Lena Beyer ausgezeichnet. Sie hatte sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit der Vorbehandlung von Gärprodukten aus einer Biogasanlage beschäftigt, mit der eine effiziente Rückgewinnung von Phosphor erzielt werden sollte. Durch eine Vorbehandlung soll es in Zukunft möglich sein, den pH-Wert des Gärprodukts nur mit Unterstützung von Kohlensäure und Druck soweit zu senken, dass eine rentable und umweltschonende Phosphorfällung möglich wird. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Sven Steinigeweg von der Hochschule Emden/Leer sowie der Poll Umwelt- und Verfahrenstechnik GmbH. 

Den dritten Platz belegte Robert Plieth, der sich in seiner Masterarbeit im Studiengang Business Management mit dem Thema „Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß CSRD (Corporate Sustainability Reporting Direktive) am Beispiel der Hochschule Emden/Leer" befasst hat. Als Betreuer der Arbeit hatte Prof. Dr. Knut Henkel dem Absolventen unter anderem hohe Motivation und Ausdauer bei der Einarbeitung in das komplexe und sich noch im Wandel befindliche Thema bescheinigt, mit dem sich auch Unternehmen seit Verabschiedung des Green Deals der Europäischen Union in zunehmendem Maße befassen müssen. Plieth erhielt ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro.

Die Stadtwerke Emden vergeben den Emder Nachhaltigkeitspreis zum fünften Mal an Studierende der Hochschule aus allen Fachbereichen. Zur Jury gehören weiterhin ein Gremium der Hochschule sowie der Stadt Emden. „Nachhaltige Ideen wie diese sind der Schlüssel für eine zukunftsfähige Region. Wir freuen uns, junge Talente zu fördern, die mit innovativen Lösungsansätzen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Gieselmann. 

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