News Fachbereichs Seefahrt & Maritime Wissenschaften

Cyber Security in der maritimen Industrie

Schulung informierte über Bewertung von Risiken

Eine Schulung zum Thema „Cyber Security in der maritimen Wirtschaft“ gab es jetzt im Maritimen Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leer. Ausgerichtet wurde sie vom Fachbereich Seefahrt & Maritime Wissenschaften und der MARIKO GmbH als Partner des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen.

Aufgrund der zunehmenden digitalen Transformation sind Schifffahrtsunternehmen immer anfälliger für kriminelle Übergriffe. Jedoch werden Vorfälle häufig erst bemerkt, wenn der Schadensfall bereits aufgetreten ist. Entsprechend hoch ist der Bedarf an innovativen Systemen und Maßnahmen zur effektiven Gefahrenabwehr. Die International Maritime Organization (IMO) hat einen entsprechenden Beschluss verabschiedet und Richtlinien herausgegeben. Die Flaggenstaaten werden aufgefordert, ab dem 1. Januar 2021 bei der jährlichen Überprüfung des Reederei DoC (ISM) darauf zu achten, dass die „Cyber-Risiken“ im Safety Management System entsprechend adressiert sind.

Um Reedereien dabei zu unterstützen, dieser Anforderung gerecht zu werden und das Personal auf etwaige Cyber-Attacken vorzubereiten, wurde nun eine Schulung zusammen mit der net.e -Network Experts GmbH entwickelt und angeboten, die explizit auf die Bedarfe der Maritimen Wirtschaft ausgerichtet ist. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr von zwei Absolventen der Hochschule Emden/Leer gegründet.

Die Teilnehmer erhielten einen vertieften Einblick über Schutz- und Verteidigungsmaßnahmen und wurden befähigt, Cyber-Risiken zu bewerten, Gegenmaßnahmen zu planen und umzusetzen. In zwei Tagen wurden Szenarien auf See und an Land aufgezeigt. Die entwickelten Gegenmaßnahmen wurden zudem an Beispielen getestet.
Darüber hinaus wurde gemeinsam mit den Teilnehmern eine Checkliste erstellt, die eine Orientierungshilfe für die Umsetzung von „Cyber Risk Management“ darstellt. Mit Hilfe dieser Checkliste können Schutzmaßnahmen im Unternehmen umgesetzt und im Falle eines Angriffs erlernte Methoden zur Schadensbegrenzung angewendet werden.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen ist Bestandteil des Programms „Mittelstand-Digital“. Damit unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und informiert kostenlos über mögliche Chancen und Herausforderungen.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen besteht aus sechs Projektpartnern und wird von der IT-Dientleistungsgesellschaft mbH Emsland (it.emsland) geleitet. Es bietet für die kommenden Jahre eine Vielzahl von Unterstützungsleistungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in der Region. Das Hauptziel des Kompetenzzentrums ist dabei die erfolgreiche und nachhaltige Digitalisierung von KMU und deren Öffnung für neue datengetriebene Wertschöpfung.