Nachhaltige Prozesstechnologie im Praxisverbund (B.Eng.)
Die Prozessindustrien umfassen die chemische Industrie, die pharmazeutische Industrie, die Lebensmittel-, Papier- und Zellstoff-, Glas-, Metall-, Kunststoff-, Gummi- und Zementherstellung sowie ihre Zulieferer und Dienstleister.
Alle diese Industriezweige müssen sich nachhaltig weiterentwickeln, um den Anforderungen an ressourcenschonendes, biobasiertes und in Kreisläufen arbeitendes Wirtschaften nachzukommen.
Als Ingenieur/-in mit dem Bachelor-Abschluss Nachhaltige Prozesstechnologie im Praxisverbund haben Sie die maßgeschneiderte Hochschulausbildung, um diesen Wandel zu gestalten:
Sie arbeiten in den Prozessindustrien, in Ingenieurbüros, in Recycling- und Entsorgungsbetrieben, im öffentlichen Dienst z.B. in Umwelt- und Gewerbeaufsicht oder in der Forschung. Dort entwickeln, optimieren und kontrollieren Sie nachhaltige Verfahren und Produktionsprozesse.
Studieren „im Praxisverbund“ bedeutet, dass Sie begleitend zur Ausbildung studieren. Interessante und fachlich passende Themen aus den Firmen können dabei in das Studium integriert werden.
Natürlich können Sie sich auch im Anschluss an Ihr Bachelorstudium in einem Masterstudiengang, z.B. bei uns im Masterstudiengang Technology of Circular Economy weiterqualifizieren. Der Masterabschluss ist dann die Voraussetzung für eine Promotion.
Im dualen Bachelorstudiengang Nachhaltige Prozesstechnologie im Praxisverbund starten Sie zunächst mit Ihrer themenverwandten Berufsausbildung zum 01.08. und bleiben das erste Jahr komplett im Betrieb. Zum darauffolgenden Sommersemester schreiben Sie sich als Student ein und können erste Angebote der Hochschule wahrnehmen. Im zweiten Lehrjahr beginnt im September das Präsenzstudium an der Hochschule (zweites Semester). Dort erhalten sie zunächst eine breite technisch-naturwissenschaftliche Grundausbildung. Anschließend vertiefen Sie Ihre Kenntnisse und spezialisieren sich durch jeweils aktuelle Zertifikate z.B. in den Bereichen Bioverfahrenstechnik, Digitalisierung oder Recycling und Umwelttechnik.
Fragestellungen, die in den Firmen bearbeitet werden oder Wissen, dass in den Firmen erworben wurde, kann in das Studium integriert werden. Das Studium wird mit einer integrierten Praxisphase und Bachelor-Arbeit abgeschlossen, die sie in der ausbildenden Firma durchführen.
Abschluss
Bachelor of Engineering (B.Eng.)
Typ
Vollzeit im Praxisverbund, Dual
Regelstudienzeit
8 Semester
Studienbeginn
Sommersemester
Studienort
Emden
Sprache
Deutsch, im fünften Fachsemester auch Englisch
Zugangsvoraussetzung
Fachhochschulreife, die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder eine dem gewählten Studiengang entsprechende praktische Ausbildung mit besonderer Qualifikation. Zusätzlich ist ein Ausbildungsplatz in einem thematisch geeigneten Beruf zwingend erforderlich.
Zulassungsbeschränkung
Nein
Kreditpunkte
210 ECTS
Akkreditierung
Akkreditiert durch ZEvA (Zentrale Evaluations-und Akkreditierungsagentur Hannover)
Ebenso vielfältig wie der Studiengang sind die späteren möglichen Berufsfelder, die sich natürlich nach dem ausbildenden Betrieb richten. Sie können als Betriebsingenieur in den Produktionsanlagen der Prozessindustrien tätig werden, in der Anwendungstechnik den Kunden dieser Industrien helfen, nachhaltige Lösungen umzusetzen, als Projektingenieur Produkte und Prozesse umweltgerecht optimieren oder in Behörden der Länder oder des Bundes die Einhaltung der Gesetze, Verordnungen und Normen durch die Prozessindustrien überwachen und so die Umwelt schützen. Da sie im Praxisverbund studiert haben, sind sie mit den Belangen der Firmen aber auch mit der Zusammenarbeit z.B. mit Zulieferern, Kunden und Behörden schon gut vertraut.
Sie arbeiten also in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie, in Ingenieurbüros, in Recycling- und Entsorgungsbetrieben oder z. B. in den Umweltämtern des öffentlichen Dienstes. Sie können aber auch bei der Entwicklung neuer Technologien und Lösungen zum Schutz der Umwelt mitwirken – beispielsweise in Forschungseinrichtungen.
Die Profilbildung wird durch Auswahl eines Zertifikates, also eines besonderen Schwerpunktes innerhalb des fortgeschrittenen Studium geschärft. Dies kann für Ihr Ausbildungsunternehmen von besonderem Interesse sein.
Das Zertifikat Bioverfahrenstechnik bescheinigt Ihnen vertiefte Kenntnisse für die Bereiche der Prozessindustrien, die die sogenannte weiße Biotechnologie verwenden, um z.B. Pharmazeutika, Lebensmittel, Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika oder Biokunststoffe herzustellen.
Das Zertifikat Digitalisierung bereitet Sie auf den Umgang mit großen Datenmengen („Big Data“), modernste Methoden der Prozesssteuerung sowie den Einsatz künstlicher Intelligenz in den Prozessindustrien vor.
Das Zertifikat Recycling und Umwelttechnik macht Sie besonders attraktiv für eine Tätigkeit in den Bereichen Abfallwirtschaft, Emissionsvermeidung und –kontrolle sowie in der Wasserwirtschaft.
Unsere Absolventinnen und Absolventen können die Prozessindustrien und ihr Umfeld unter nachhaltiger Nutzung von Rohstoffen und Energie und Schonung der Umwelt gestalten, indem sie bio-/chemische Prozesse und Herstellungsverfahren entwickeln, anwenden und bewerten sowie Verfahren zur nachhaltigen Behandlung von Altlasten und Schadstoffen in Boden, Wasser und Luft entwickeln, analysieren, bewerten und optimieren.
Um diese Aufgaben erfüllen zu können, lernen die Studierenden zunächst die Grundlagen naturwissenschaftlicher Fächer welche im Studienverlauf vertieft werden. In Praktika und Projekten entwickeln die Studierenden ein Verständnis dafür, dieses Wissen einzusetzen, es auf praktische Fragen anzuwenden oder aber selber Wissen zu erzeugen.
Für die wissenschaftliche Qualifizierung ist die Kenntnis spezieller chemischer Analysemethoden ebenso essentiell wie die Anwendung von Methoden des allgemeinen wissenschaftlichen Arbeitens, z.B. das Verfassen wissenschaftlicher Texte. Das Anwenden statistischer Methoden ist nur eine Methode, Arbeiten und Ergebnisse selbstkritisch zu beurteilen, was für ein professionelles, wissenschaftliches Selbstverständnis unbedingt erforderlich ist.
Da die Studierenden begleitend zum Studium auch die Ausbildungsinhalte der Firmen kennenlernen, erhalten sie einen umfassenden Eindruck der praktischen Belange in den Firmen und können diese mit den Studieninhalten verknüpfen.
Die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit wird im Studium durch Gruppenarbeit, Interdisziplinarität und durch die Förderung der englischen Sprache im sechsten Semester gefördert.
Mit erfolgreichem Abschluss haben die Studierenden des Studiengangs die Fähigkeit erworben, in einen qualifizierten Beruf einzusteigen. Im Idealfall werden sie von Ihrer Ausbildungsfirma übernommen. Dies kann in der erweiterten Prozessindustrie in kleinen mittelständischen Unternehmen der Region oder überregional der Fall sein. Auch in Behörden wie z.B. der Gewerbeaufsicht können die Absolvent*innen beschäftigt werden. Oder es kann eine Karriere in wissenschaftlichen Instituten oder Hochschulen angestrebt werden. Der Studiengang qualifiziert mit 210 CP auch zur Aufnahme eines Masterstudiums. Hier bietet sich der Masterstudiengang Technology for Circular Economy an.
Das kompakte achtsemestrige projektorientierte Studium mit hohem Praxisanteil gliedert sich wie folgt:
Vorsemester und 1. Semester (Sommersemester): Betriebliche Ausbildung und Studieneingangsphase
2. – 4. Semester | Technisch-naturwissenschaftliche Grundlagen (Chemie, Mathematik, Programmieren, wissenschaftliches Arbeiten), Apparate und Werkstoffe, Energie- und Umwelttechnik, Nachwachsende Rohstoffe, motivierende Einstiegsprojekte zusammen mit dem Partnerunternehmen. |
5. – 7. Semester | Verfahrenstechnik, Prozesskunde, Analytik, Technische Betriebswirtschaftslehre, Nachhaltigkeit, |
8. Semester | Praxisphase und Bachelor-Arbeit im Partnerunternehmen. |
Den Überblick über die Module gibt der Studienverlaufsplan (pdf).
Eine Beschreibung aller einzelnen Module und Lehrveranstaltungen findet man im Modulhandbuch (in Vorbereitung).
Das Bewerbungsverfahren erfolgt online. Bitte folgen Sie dem Link zum Bewerbungsportal.
Sie benötigen auf jeden Fall ein Partnerunternehmen für die Berufsausbildung (z.B. Chemielaborant*in). Fragen Sie gerne in Unternehmen nach.
Studienbeginn
Sommersemester
Zulassungsbeschränkung
Nein
Bewerbungsfristen
15. März
- zum Studiengang
Studiengangsberatung:
Prof. Dr. Gerhard Illing
E-Mail: gerhard.illing(at)hs-emden-leer.de
Tel.: (04921) 807-1514
- zur Orientierung und Studienentscheidung
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