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Meldung

Psychische Gesundheit in Deutschland: Jugendliche gefragt

Bild: freepik

Projektteam der Hochschule Emden/Leer ruft zu Beteiligung auf

Die psychische Gesundheit junger Menschen in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. „Viele Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren erleben hohen Leistungsdruck in Schule, Ausbildung oder Studium, Unsicherheit mit Blick auf die Zukunft sowie soziale und digitale Belastungen“, so Prof. Dr. Jutta Lindert vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule Emden/Leer. Sie und ihr Team möchten anlässlich der aktuell laufenden Umfrage im Projekt EARLY noch einmal zur Teilnahme aufrufen.

Psychische Gesundheit sei ein zentrales Thema für eine ganze Generation in Deutschland, so Lindert. Frühe Erfahrungen würden den weiteren Lebensweg prägen. Psychische Belastungen, die in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter entstehen, wirkten häufig langfristig nach. 

Die Sichtweise der Jugendlichen selbst sei daher unverzichtbar. „Niemand kann besser beschreiben, wie sich psychische Belastungen im Alltag anfühlen, als die Betroffenen selbst“, so die Professorin.

Die EARLY-Studie der Hochschule Emden/Leer setzt genau hier an und untersucht, wie psychische Gesundheit besser verstanden, frühzeitig gestärkt und Risiken rechtzeitig erkannt werden können. Es handelt sich um eine Studie in einem internationalen Konsortium. Sie wird von 19 Partnern in 14 europäischen Ländern durchgeführt und liefert erstmals robuste, vergleichbare Daten zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen in Europa und Deutschland. So können nationale Besonderheiten erkannt werden. Die Ergebnisse der Studie werden dazu beitragen, Präventions- und Hilfsangebote besser an die tatsächlichen Bedürfnisse junger Menschen anzupassen.

Junge Menschen aus Deutschland haben noch bis Mitte Januar die Möglichkeit, mitzuwirken. Ihre Erfahrungen sind entscheidend, um Unterschiede in Lebensrealitäten, Bildungswegen und regionalen Bedingungen angemessen zu berücksichtigen. Mit der Teilnahme können sie ihre eigene Stimme in die Forschung einbringen und die Zukunft von Unterstützungsangeboten mitgestalten.

Mitmachen können alle – unabhängig von der eigenen gesundheitlichen Verfassung. „Jede Teilnahme hilft, psychische Gesundheit sichtbarer zu machen“, so Lindert. Die Teilnahme ist freiwillig, anonym und sicher. Alle Angaben werden vertraulich und ohne Rückschluss auf einzelne Personen verarbeitet. Die Studie entspricht nach Angaben des Projektteams den höchsten ethischen und datenschutzrechtlichen Standards in Deutschland.

Wer zwischen 15 und 25 Jahre alt ist und in Deutschland lebt, kann mit seiner Teilnahme einen konkreten Beitrag leisten – für bessere Forschung, passgenauere Unterstützung und eine stärkere psychische Gesundheit junger Menschen. „Jede Teilnahme trägt dazu bei, das Thema psychische Gesundheit in Deutschland weiter zu enttabuisieren und das gesellschaftliche Bewusstsein für die Situation junger Menschen zu stärken“ erklärt Lindert.

Zur Studie geht es online unter www.hs-emden-leer.de/sl/early-studie

Weitere Infos und Kontakt: www.early-project.eu, early-study(at)hs-emden-leer.de