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Meldung

Bund bewilligt zehn Millionen für den Fischkutter der Zukunft

Landwirtschaftsministerium übergibt Förderbescheide am Maritimen Campus

Der „Fischkutter der Zukunft“ wird Realität: Silvia Breher, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, übergab am Montag feierlich die Förderbescheide für das Projekt „ZukunftsKutter Nordsee – KuNo“ am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer. Insgesamt werden seitens des Ministeriums Fördermittel in Höhe von insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt; die Hochschule erhält davon als Gesamt-Projektleiterin rund acht Millionen Euro.

Mit Blick auf die intensive Vorarbeit, die den Weg für die Bewilligung des Großprojekts ebnete, herrschte große Freude bei den Projektpartnern Hochschule, Thünen Institut für Seefischerei und Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Mit dem Ziel, der eher sorgenvoll in die Zukunft blickenden Fischereibranche neuen Auftrieb zu geben, haben Prof. Dr. Jann Strybny und Dr. Gerd Kraus, Leiter für Seefischerei beim Thünen Institut in Bremerhaven in Zusammenarbeit mit den ostfriesischen Krabbenfischern in den vergangenen Jahren ein Konzept entwickelt, um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Küstenfischerei an der Nordsee zu sichern. 

Dafür ist nach Einschätzung der Projektverantwortlichen eine Neuaufstellung hin zu klimaneutralen, umweltschonenden und wirtschaftlich nachhaltigen Betriebsmodellen notwendig. Ein neues Kutterdesign wurde bereits in einem Vorgängerprojekt gemeinsam mit den Nordseefischern entwickelt. Jetzt wird ein Prototyp gebaut und an der Fraunhofer AG Nachhaltige Maritime Mobilität der Hochschule Emden/Leer am Maritimen Campus in Leer angesiedelt. Neben dem reinen Kutterbau wird für die Schifffahrt eine Betankungs-Infrastruktur für grüne Kraftstoffe an der Küste entwickelt und gebaut. Ferner werden umweltschonende Fangmethoden erprobt und weitere Einsatzmöglichkeiten über den Krabbenfang hinaus getestet. 

„Wir sind unheimlich stolz, dass es die Akteure am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften unserer Hochschule zusammen mit den Projektpartnern so schnell geschafft haben, den Förderantrag zügig und professionell zu stellen. Für die Region Ostfriesland und für uns hat dieses Projekt eine herausragende Bedeutung“, erklärt Prof. Dr. Marco Rimkus, Präsident der Hochschule Emden/Leer.

Der Hochschule obliegt die Forschung und Planung sowie die Koordination von Bau und Erprobung des Kutters. „Dank der verlässlichen Partner und Begleiter und der guten Vorarbeit werden wir den Fischkutter der Zukunft jetzt wirklich bauen und alle nur erdenklichen Einsatzszenarien unter permanenter Beteiligung der Fischer testen“, so der Leiter der Fraunhofer AG und Gesamtkoordinator des neuen Vorhabens, Prof. Dr. Jann Strybny. Damit schaffe man gemeinsam eine Zukunftsperspektive für eine neue Generation von Fischern – so, wie es die Zukunftskommission Fischerei dieses Jahr gefordert habe.

Dr. Gerd Kraus, Leiter des Thünen-Instituts für Seefischerei, betont: „Trotz des guten Krabbenjahres 2025 stehen die Fischer unter Druck. Mit diesem Projekt haben wir alle gemeinsam die Chance, ökonomisch dafür zu sorgen, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder aktive Fischkutter in unseren Häfen erleben können.“ Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, ergänzt: „Das Wattenmeer wurde schon immer von Fischern genutzt. Deshalb freuen wir uns, dass wir Teil des Projektes sind und aktiv dazu beitragen, umweltunterstützende Tätigkeiten zusammen mit den Fischern zu entwickeln. Das stärkt sowohl die Fischerei, als auch den Lebensraum Wattenmeer.“