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Eine Lanze für den Schutz der Böden gebrochen

Freuten sich über eine gelungene Veranstaltung (v.l.): Anna Gerritzen, Koordinatorin für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung, Birte Engelberts, Leiterin des Präsidialbüros der Hochschule Emden/Leer, Referent Prof. Dr. Hubert Weiger, Dr. Maria Reinisch, Geschäftsführerin der VDW, Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz und Moderator Prof. Dr. Eric Mührel.

Prof. Dr. Hubert Weiger referierte im Rahmen der Emder Vorträge

Der Umgang mit unseren Böden ist nicht nachhaltig – dieses Fazit zog am Dienstagabend Prof. Dr. Hubert Weiger im großen Hörsaal an der Hochschule Emden/Leer. Der Referent war im Rahmen der Emder Vorträge, zu der die Hochschule und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler einmal im Jahr einladen, aus dem Süden angereist.

Hubert Weiger hat sich als Aktivist, Wissenschaftler und langjähriger Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) einen Namen gemacht. Von 1994 bis 2024 war er Honorarprofessor an der Universität Kassel für Naturschutz und nachhaltige Landnutzung, von 2002 bis 2011 Lehrbeauftragter für Naturschutzpolitik an der TU München und unter anderem im Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung aktiv.

In seinem Vortrag „Schutz des Bodens – notwendiger denn je“ brach der Referent eine Lanze für die wichtige Ressource. So seien Böden nach Ozeanen der größte Co2-Speicher und würden in ihrem natürlichen Zustand über ein enormes Potential verfügen, die Klimakrise zu beenden. Zudem befänden sich in einem Kubikmeter Boden mehr Organismen als Menschen auf dem Planeten, er fungiere als Filter für Schadstoffe aus Niederschlägen und liefere rund 90 Prozent unserer Lebensmittel. „Um den Boden fruchtbar zu halten, müssen wir uns aber auch um ihm kümmern“, so Weiger.

Da diese jedoch wirtschaftlich erst als Bauland an Wert gewinnen würden, sei bezüglich der Maßnahmen, die den Böden schaden –  Versiegelung für Bauvorhaben, Unterbodenverdichtung durch schwere Landmaschinen, großflächiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder den Umbau von Grünland zu Ackerflächen – derzeit kein Wandel in Sicht. Weigers Appell: „Wir müssen dafür sorgen, dass Boden national und international einen grundsätzlichen Schutzcharakter bekommt, und überbauten Boden renaturieren.“

Im Anschluss an den Vortrag gab es Zeit für Fragen und zudem noch eine kleine Verleihung: Schülerinnen und Schüler des Ulrichsgymnasiums aus Norden bekamen für ihre eigens entwickelten Projekte zu verschiedenen Umweltthemen das Nachhaltigkeitszertifikat der Hochschule verliehen. Eine ebenfalls anwesende Gruppe des Max Windmüller Gymnasiums aus Emden hatte am Nachmittag bereits einen thematisch an den Vortrag anknüpfenden Workshop und zu einem gelungenen Engagement in puncto Nachhaltigkeit absolviert.

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