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Wirtschaftlichkeit KI-basierter Drohneninspektionen

Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann mit den Vertretern der geförderten Projekte
Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann mit den Vertretern der geförderten Projekte

Wie unzugängliche Industrie- und Verkehrsinfrastrukturen mit KI-gesteuerten autonomen Drohnen inspiziert können, damit beschäftigt sich derzeit ein Projekt, an dem auch die Hochschule Emden/Leer beteiligt ist. Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann hatte am Montag dazu aus den Mitteln des Ostfrieslandplans finanzierte Förderbescheide übergeben, darunter 200.000 Euro für die Hochschule Emden/Leer.

Die innovativen Ziele des Projekts sind die Entwicklung einer neuen autonom fliegenden Drohne nebst der entsprechenden KI-basierten, GPS-unabhängigen Steuerung sowie eine KI-basierte automatische Analyse der enormen Datenmengen zur Erkennung auffälliger Schadensmuster. Die autonom gesteuerte Drohne erreicht auch die Bereiche von Infrastrukturen, beispielsweise an Brücken oder Hafenanlagen, die für manuelle Inspektionen bisher unzugänglich waren. Damit können selbst hoch komplexe und sehr große Anlagen lückenlos erfasst und präzise inspiziert werden.

Neben der Entwicklung einer technischen Lösung ist es ebenfalls notwendig, die betriebswirtschaftliche Seite dieser Art der Inspektion zu betrachten. Zwar sind unklare Wartungsrückstände und ökonomische Folgen unstrittig sehr groß, aber diese Feststellung ersetzt weder eine genauere Quantifizierung, noch eine Erforschung konkreter betriebswirtschaftlicher Einsatzmöglichkeiten für eine technologisch basierte Lösung. Und genau damit befasst sich der geförderte Projektbeitrag von Prof. Dr. Till Becker vom Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Emden/Leer.

Früh erkannte Probleme sind in der Regel kostengünstiger zu korrigieren und können teure Folgeschäden verhindern. Selbst wenn die Schadensentwicklung einer Anlage irreversibel ist, kann eine Früherkennung dazu führen, rechtzeitig entsprechenden Ersatz bereitzustellen, so dass die Folgekosten einer oft längerfristigen Außerbetriebsetzung nicht entstehen. Die autonom fliegenden und heute unzugängliche Bereiche erschließenden Drohnen können und sollten die Situation grundlegend verändern. Dazu ist jedoch ein Umdenken bei den Betreibern und ggf. auch beim Gesetzgeber erforderlich, welches durch das Forschungsvorhaben unterstützt werden soll. Verglichen mit heutigen Inspektionslösungen wird die Drohneninspektion sowohl erhebliche Kostenvorteile bieten, vor allem aber eine qualitative Innovation bezüglich der Vollständigkeit und Transparenz.

Konkret soll in dem Forschungsprojekt untersucht werden, welche Wertschöpfung aus der Drohneninspektion unter Einbeziehung aller ökonomischen Aspekte möglich ist. Auf Basis dieser Feststellung kann dann weiter untersucht werden, wie diese Wertschöpfung sowohl durch eine Änderung der Geschäftsprozesse von Betreibern als auch durch ein Geschäftsmodell des Technologie-Anbieters realisiert werden kann. Ziel des Forschungsprojekts ist es schließlich, die heutige Situation einer primären Worst-Case-Erkennung mit einer effektiven Präventionsstrategie durch die neue Drohnentechnologie zu vergleichen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann mit den Vertretern der geförderten Projekte
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