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Solarstrom für bessere Bildung in Gambia

Projekt von Hochschule und Cirksenaschule wird fortgesetzt

Das „Gambiaprojekt“ der Hochschule Emden/Leer wird fortgesetzt: Nachdem eine Gruppe aus Emden im vergangenen Jahr geprüft hatte, wie eine Schule im afrikanischen Dorf Sukuta per Photovoltaik mit Strom versorgt und dadurch Computer mit Internetzugang bekommen kann, wurden jetzt zwei Musteranlagen in Emden getestet.

Gambia wird von den UN zu den 20 ärmsten Ländern der Welt gezählt. „Durch eine bessere Bildung wollen wir den jungen Leuten helfen, sich eine eigene lebenswerte Zukunft aufzubauen“, so Prof. Dr. Michael Schlaak vom Fachbereich Technik der Hochschule. Ziel des Projekts sei es, die Ausbildung an der Grundschule, der Sukuta Lower Basic School, und der weiterführenden Sukuta Upper Basic and Senior Secondary School  zu unterstützen. In beiden Schulen sollen mit Hilfe von Solarenergie, die über eine Photovoltaikanlage auf dem Schuldach gewonnen wird, Computer betrieben werden. „Diese sollen es den Kindern erlauben, moderne Techniken kennenzulernen und damit Zugang zu modernen Lehrmethoden und dem Internet zu erhalten“, erklärt Projektmitarbeiter Daniel Strohbach vom FabLab (Fabrikationslabor) der Hochschule Emden/Leer.

Die Hochschule arbeitet innerhalb des Projektes mit dem Förderverein NEOW (Nachhaltige Entwicklung in Ostfriesland und der Welt) und dem Freundeskreis Sukuta Moormerland zusammen. Zwischen der Sukuta Lower Basic School und der Grundschule Cirksena besteht seit langem ein intensiver Kontakt durch den engagierten Lehrer Jörg Nagels, der mit Hilfe des Gambiaprojekts intensiviert werden soll: Mit der Installation der über Photovoltaik (PV) betriebenen Rechner könnten die Kinder beider Schulen künftig online miteinander kommunizieren.

Im Frühjahr vergangenen Jahres war ein Team aus drei Studierenden, Daniel Strohbach und Jörg Nagels nach Sukuta gereist, um vor Ort die geeigneten Techniken für die gegebenen Bedingungen der Sukuta Lower Basic School zu erkunden. „Wir haben preisgünstige, einfache Computer herausgesucht, die wenig Strom ziehen, so dass die PV-Anlage für den Computerraum nicht so groß und damit erschwinglicher wird“, so Strohbach.

Um die Technik und die geeigneten Programme auf dem Rechner auszuprobieren, hat eine Gruppe Studierender an der Hochschule vor Kurzem zwei Installationen aufgebaut. Diese bestehen je aus einer PV-Anlage mit Akku und einem einfachen Rechner mit einem Audiosystem.  Die PV-Platte mit einer Oberfläche von 0,8 Quadratmetern kann insgesamt fünf dieser EDV- Installationen mit Strom versorgen. Die Systeme wurden im FabLab der Hochschule unter Leitung von Daniel Strohbach gebaut.

Zwei Emder Familien haben sich bereit erklärt, die Systeme mit ihren Kindern zu testen. Eine Installation befand sich zudem zeitweise in der Grundschule Cirksena. „Beide Anlagen haben funktioniert“, so Strohbach. Bei der Hard- und Software des Rechners musste allerdings nachgebessert werden. „Mit der Musterinstallation haben wir wichtige Erfahrungen gesammelt, die in Gambia berücksichtigt werden“, erklärt Michael Schlaak. Im nächsten Schritt wird ein Muster dieser Art in Gambia aufgestellt und das andere an der Grundschule Cirksena, um zu testen, wie die Schüler verschiedener Kulturen miteinander kommunizieren können.

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