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Gemeinsam aktiv gegen Feminizid

Bild: www.instagram.com/catcalls_of_lingen
Bild: www.instagram.com/catcalls_of_lingen

Studierende der Jineolojî Partneruni in Rojava/Nordsyrien und Studierende der Sozialen Arbeit der Hochschule Emden/Leer sind gemeinsam aktiv zum Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen.

Als Symbol für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen werden in Emden dieses Jahr nicht nur das Rathaus, die Neue Kirche, der Chinesentempel und das Hafentor Orange angestrahlt, sondern auch die Bibliothek der Hochschule. Zeitgleich setzen Studierende an der Rojava Universität in der Selbstverwaltungsregion Nord- und Ostsyrien anlässlich des internationalen Aktionstags gegen Gewalt an Frauen am 25. November mit farbigen Handabdrücken auf einer großen Leinwand ihr Zeichen. Viele weitere Aktionen wurden von Studierendengruppen an den beiden Partnerhochschulen vorbereitet.

„Männer fürchten um ihre Herrschaftsposition in Beziehungen. Gewalt ist das Mittel, Frauen ihren Willen zu nehmen,“ wird in dem Film gesagt, den Emder Studierende zu Mord und Gewalt an Frauen gedreht und online gestellt haben (www.instagram.com/our.purple.mic). Sie vertreten darin „Liebe mit Respekt ohne Gewalt“, „Liebe ≠ Besitz“ und weisen auf Initiativen wie #KeinMehr und #NiUnaMenos hin. Studierende in Rojava haben ein Theaterstück zu sexualisierten Gewalterfahrungen entwickelt und für alle Studierende der Universität aufgeführt. Außerdem haben sie die Namen der im letzten Jahr ermordeten Frauen auf eine gut sichtbare Wand der Rojava Universität aufgeschrieben.

In Emden hängen nun in vielen Supermärkten von Studierende gestaltete Plakate gegen Frauenmord, versehen mit Hilfetelefonnummern. Zudem wurden mehrere neue Internetseiten aufgebaut, die digitale Gewalt und sexualisierte Belästigungen in der Öffentlichkeit, sogenannte Catcalls thematisieren und öffentlich „ankreiden“: www.instagram.com/catcallsofemden; www.instagram.com/catcalls_of_lingen sowie www.instagram.com/our.purple.mic.

Diese und weitere Aktionen gehen aus einem online durchgeführten transnationalen Kooperationsseminar hervor, an dem Studierende der Sozialen Arbeit aus Deutschland und Studierende der Jineolojî, eine Wissenschaft der Frau und des Lebens, aus Nord- und Ostsyrien teilnehmen. Das Seminar behandelt den gesellschaftlichen und politischen Hintergrund von Feminizid und verschiedene Formen von Gegenstrategien. Auch Beratungspraxis und Präventionsarbeit in Rojava/Nordostsyrien wie in Deutschland lernen die Studierenden kennen. Feminizid geschieht vor allem innerhalb von Partnerschaften, doch es ist auch eine systematische Praxis in Kriegen und Besatzungssituationen. Was sich für Emder Studierende eventuell noch in den Erfahrungen der Großmütter finden lässt, ist für die syrischen Studierenden gegenwärtige Realität. Sowohl durch den Islamischen Staat und andere islamistische Organisationen als auch durch den türkischen Staat wurde und wird Krieg und Besatzung gegen die Selbstverwaltungsregion Nord- und Ostsyrien ausgeführt.

Bild: www.instagram.com/catcalls_of_lingen
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