News Fachbereichs Seefahrt & Maritime Wissenschaften

Großprojekt zur grünen Schifffahrt endet

MariGreen ist offiziell abgeschlossen

Viele Impulse für die Zukunft der Schifffahrt: Das deutsch-niederländische INTERREG-Projekt „MariGreen“ ist offiziell abgeschlossen. Auch die Hochschule Emden/Leer hat sich als einer von 65 Projektpartnern an dem innovativen Vorhaben beteiligt. Ziel von MariGreen (Maritime Innovations in Green Technologies) war es, die maritime Branche bei dem Wandel hin zu einer effizienteren, umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Schifffahrt zu unterstützen.

Seitens der Hochschule waren der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften, aber auch das Hochschulinstitut Logistik (HILOG) in insgesamt zehn Teilprojekte von MariGreen eingebunden. Inhaltlich wurden unter anderem der Einsatz so genannter Windzusatzantriebe und die Verwendung von LNG in der Seeschifffahrt untersucht. So forschte beispielsweise Prof. Kapt. Michael Vahs an der Implementierung des so genannten „EcoFlettners“. Dieser basiert auf der bekannten Flettnerrotor-Technologie und wurde im vergangenen Jahr bereits erfolgreich an Bord des Mehrzweckfrachters Fehn Pollux der Reederei Fehn Ship Management aus Leer getestet. Das Projekt ist für den renommierten Next Generation Ship Award nominiert.

Ein dritter Themenkomplex war die „grüne Logistik“. Hier erstellten Prof. Dr. Marcus Bentin, Dekan des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften, und Prof. Dr. Michael Schlaak vom HILOG Konzepte zur Wartungs- und Trimmoptimierung von Schiffen. Dr. Stephan Kotzur vom HILOG arbeitete wiederum zusammen mit der Reichsuniversität Groningen und drei weiteren industriellen Partnern an der Entwicklung, Simulation und Optimierung einer innovativen, „grünen“ Alternative für den Transport von Orangensaft (NFC) innerhalb Europas. Dazu wurde eine Simulationssoftware entwickelt, die zur Analyse komplexer Logistikprobleme genutzt werden kann.

Die Projektergebnisse, aber auch erste Prototypen wurden jetzt beim „Innovation Market“ auf dem Gelände der Firma Heech Scheepsmotoren im niederländischen Heeg präsentiert. Wie Ministerin Birgit Honé bei der Abschlussveranstaltung anmerkte, habe das Thema Green Shipping keineswegs an Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil: Die Klimadebatte habe die Anforderungen an die Schifffahrt in den vergangenen Jahren drastisch verschärft. Mari Green habe auf diese Anforderungen reagiert. Die Arbeit an den zwölf Teilprojekten habe so nicht nur der der Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren zur Verbesserung der der Umweltbilanz, sondern auch der Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der Schifffahrt gedient, heißt es in einer Mitteilung des Projektkoordinators, der MARIKO GmbH aus Leer. In den weiteren Grußworten wurde zudem der Appell an die Politik gerichtet, Reedereien vor dem Hintergrund der Wettbewerbsfähigkeit eine größere Unterstützung zukommen zu lassen.

Gefördert wurde MariGreen von der Ems Dollart Region im Rahmen des INTERREG-Programms der EU. Koordiniert wurde das Projekt von der MARIKO GmbH in Leer. Co-Partner war der niederländische Branchenverband FME aus Zoetermeer. Derzeit erfolgen die Planungen für die nächste INTERREG-Förderperiode. Weitere Informationen gibt es unter marigree.eu.

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