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Hautnah dabei

Studierende live im OP bei Laser-Operationen

Im wahrsten Sinne des Wortes hautnah konnten in diesem Semester Studierende der Hochschule Emden/Leer und der Universität Oldenburg klinische Anwendungen der medizinischen Lasertechnik erleben. Im Rahmen eines Blockpraktikums zeigten Dr. Knut Busching, Chefarzt der plastischen und handchirurgischen Abteilung am Borromäus-Hospital in Leer und Kollegen der Fachgebiete Urologie und Hals-Nasen-Ohren, in echten Operationen verschiedene Einsatzmöglichkeiten des Lasers.

Die klinisch-praktische Blockveranstaltung im Borromäus-Hospital findet im Rahmen des Masterstudiengangs Engineering Physics statt, den die Hochschule Emden/Leer in Kooperation mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchführt. Darüber hinaus konnten Studierende des Bachelorstudiengangs Photonik/Lasertechnik der Hochschule Emden/Leer ebenfalls an einem Tag der Veranstaltung bei Operationen anwesend sein. „Die Theorie und die technologiebezogenen Seiten der Laseranwendungen können wir dank der sehr guten Geräte- und Laborausstattung vermitteln“, erläutert Professor Dr. Walter Neu, der den Schwerpunkt Lasermedizintechnik in den Studiengängen Photonik und Engineering Physics an der Hochschule Emden/Leer sowie der Universität Oldenburg vertritt. „Doch die Praxis im Operationssaal mit der chirurgischen Arbeit an Patienten können wir in den Laboren an der Hochschule natürlich nicht bieten. Hier arbeiten wir in der Regel an Gewebemodellen, die frisch vom Schlachter kommen.“

Neben Handgelenksspiegelungen oder der Entfernung von Alters- und Pigmentflecken und einer Tätowierung standen auch Operationen zur Entfernung der Mandeln und Polypen sowie eine Prostata-Teilentfernung auf dem Programm. So konnten die Studierenden einen direkten Einblick in Operationen gewinnen, die dank der Lasertechnik schnell und mit weniger Komplikationen durchgeführt werden können. „Auch wenn der eine oder andere Studierende im Operationssaal zwischendurch etwas blass um die Nase wird, sind solche Einblicke wichtig für die weitere persönliche und berufliche Entwicklung“, erläutert Chefarzt Dr. Busching. Den zwei praktischen Tagen im Borromäus-Hospital folgt nun noch ein theoretischer Block an der Universität Oldenburg, an dem Dr. Busching Zeit für weiterführende Fragen einräumt und die Studierenden das praktische Wissen in Kurzvorträgen vertiefen werden.

Professor Neu von der Hochschule Emden/Leer arbeitet bereits seit Jahren eng mit Dr. Busching zusammen. Inzwischen führt der Chefarzt selbst ganze Vorlesungen zur klinischen Laseranwendung durch. „Geplant sind weiterhin Blockveranstaltungen wie in diesem Semester“, erläutert Dr. Busching, „Und zwar wahrscheinlich im Wechsel: eine theoretische Vorlesung im Sommersemester und das Blockpraktikum im Winter.“ Professor Neu ergänzt: „Wir streben darüber hinaus eine langfristige Zusammenarbeit an, von der nicht nur unsere Studierenden, sondern auch die Ärzte und Krankenhäuser profitieren können. In der Vergangenheit fanden hierzu schon Weiterbildungsveranstaltungen für Ärzte statt, die am großen Gerätepark in der Lasermedizintechnik neue Erfahrungen sammeln konnten. Kurse zur Ausbildung als Laserschutzbeauftrager in der Medizin sind ebenfalls im Gespräch.“ Ein Kooperationsvertrag zwischen dem Borromäeus-Hospital und der Hochschule Emden/Leer ist in Vorbereitung, um die Zusammenarbeit auch formal zu untermauern. Alle Studierenden zeigten sich nach der Blockveranstaltung tief beeindruckt von der praxisnahen Qualität des Blockpraktikums.

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