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Solarboot der Hochschule fliegt über die Dahme

Studierende belegen den ersten Platz beim Rennen in Wildau

Beim ersten Solarbootrennen seit Beginn der Pandemie hat das Solarbootteam der Hochschule Emden/Leer den ersten Platz bei der Solarbootregatta im brandenburgischen Wildau belegt. Nach etwa zwei Jahren ohne Rennbetrieb kehrt auch bei den Studierenden langsam wieder Normalität ein, wie Prof. Dr. Kathrin Ottink berichtet.

Während das Präsenzstudium auf ein Minimum reduziert wurde, haben die Teammitglieder die Zeit genutzt, um das Solarboot Sunderbird weiterzuentwickeln. Nach einer etwa einjährigen Konstruktions- und Planungsphase begann das Team im Herbst 2020 mit der Fertigung eines Hydro-Foil-Systems. Dieses System besteht aus drei Tragflügeln, die im Frühjahr 2021 eigenständig gefertigt und unter das Boot montiert wurden. Dank der Hydro-Foils wird ab einer bestimmten Geschwindigkeit der Rumpf aus dem Wasser gehoben und gleitet nur noch mit den Tragflächen der Hydro-Foils durch das Wasser. Dank dieses Prozesses verringert sich der Strömungswiederstand, sodass das Solarboot höhere Geschwindigkeiten erreicht und gleichzeitig weniger Energie verbraucht.

Durch diese Weiterentwicklung des Bootes gelang es dem Emder Team, bei der Solarbootregatta im brandenburgischen Wildau den ersten Platz zu belegen. Dabei setzte sich das Team gegen neun Konkurrenten aus aller Welt durch. Insgesamt werden bei der Regatta in Wildau drei Disziplinen bestritten. Der Tag beginnt dort jedes Jahr mit einem Slalomrennen, bei dem die Boote nacheinander um elf Bojen hin und wieder zurück ins Ziel fahren. Die Bojen werden dafür in einem Abstand von zwölf Metern zueinander platziert. Das Solarboot der Hochschule Emden/Leer weist eine beachtliche Länge von acht Metern auf. Daher hängt die Endzeit nicht nur von der Bootkonstruktion ab, sondern auch maßgeblich vom Können des Fahrers. Dank diesem, erzielte das Solarboot eine herausragende Zeit von 58 Sekunden und belegt damit den ersten Platz der ersten Kategorie.

Direkt im Anschluss wird in Wildau das Sprintrennen gefahren. Auch hierbei starten die Boote aufeinanderfolgend mit dem Ziel, schnellstmöglich die elfte Boje zu erreichen, diese zu umkreisen und zurück zur Startlinie zu fahren. Auch dort erreichte das Team mit einer Geschwindigkeit von 26 Stundenkilometern eine Spitzenzeit von 48 Sekunden und sicherte sich erneut den ersten Platz vor der Konkurrenz.

Zu guter Letzt steht noch das Langstreckenrennen an. Davor erhält jedes Team genug Zeit, um die Batterie des Bootes wieder vollständig aufzuladen. Am Renntag selbst war es in diesem Jahr zu bewölkt, als dass man das Boot während des Rennens hätte laden können. Deshalb wurde der Erfolg des Langstreckenrennens stark von der Batteriekapazität beeinflusst. Innerhalb von drei Stunden sollen möglichst viele Runden, die einen Kilometer umfassen, gefahren werden. Dabei werden mindestens 30 Runden gefordert. Jede weitere erzeugt Zusatzpunkte für die Gesamtwertung. Aufgrund der eher geringen Batteriekapazität der Sunderbird von 1.5 Kilowattstunden und einer wetterbedingt geringen Solarleistung von 250 Watt gelangen dem Team „nur“ 31 Runden, was trotz allem den ersten Platz für das Solarboot einbringt.

Durch den Sieg in allen drei Disziplinen reiht sich das Solarboot der Hochschule Emden/Leer auch in der Gesamtwertung auf dem ersten Platz ein, gefolgt von dem polnischen Team der AGH Krakau auf dem zweiten Platz und der ungarischen Universität von Budapest. Das Team blickt zufrieden auf das Rennwochenende zurück und kehrt mit neuen Anregungen und Optimierungsideen nach Emden zurück. Die Rennsaison ist für dieses Jahr beendet und startet wieder im Sommer 2022.

Das studentische Team freut sich immer über Neuzugänge im Team und interessierte Anfragen. Wer mehr über das Solarboot und das Team erfahren möchte, kann sich auf der Internetseite www.hs-emden-leer.de/sl/solarboot oder auf dem Instagramaccount solarbootteam_emden informieren.

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