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Studierende für eine gesunde Region vernetzen

Hochschule plant „Agora der Gesundheit“

Die Hochschule Emden/Leer möchte eine „Agora der Gesundheit“ ins Leben rufen. In Anlehnung an den historischen Begriff für Versammlungs- und Festplätze im antiken Griechenland sollen Studierende, Lehrende und regionale Partner zukunftsorientierte Lösungen für die Gesundheitsversorgung in Ostfriesland erarbeiten und dabei ihre Kompetenzen durch fachübergreifendes Lernen erweitern.

Betreut wird das Projekt, für das es jetzt eine Förderzusage des Stifterverbands der Wissenschaft gab, von Prof. Dr. Maren Grautmann und Prof. Dr. Tom Schößler vom Business Campus der Hochschule in Leer (BCL). Die Agora soll als Treffpunkt der Fachbereiche beginnen, von dort aus externe Kooperationen anstoßen und sich perspektivisch zum Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe in der Region entwickeln. „Die Hochschule Emden/Leer verfügt mit den Fachbereichen Technik, Wirtschaft sowie Soziale Arbeit und Gesundheit über drei Fachbereiche, die wie geschaffen sind für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung zu diesem Themenfeld, ohne selbst im engeren Sinne medizinisch orientiert zu sein“, so Grautmann. Erweitern möchten sie und ihr Projektpartner dies um den Blick aus der geisteswissenschaftlichen Perspektive, etwa, um ethische, philosophische, kulturelle oder künstlerische Fragen bearbeiten zu können.

„Wir möchten mit unserem Vorhaben einen flexiblen, mobilen, sowohl digital als auch analog erreichbaren Ort des kreativen Zusammenpralls unterschiedlichster Disziplinen schaffen mit dem Ziel, zukunftsorientierte und vor allem am Menschen orientierte Lösungen für die anstehenden Herausforderungen zu finden“, erklärt Schößler. Konkret möchte das Team dafür die bereits vorhandenen Stärken der Hochschule aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit den Angeboten aus dem Gesundheitsbereich verknüpfen, dabei aber beispielsweise auch ethische oder auch künstlerische Gesichtspunkte der Patientenversorgung berücksichtigen.

Als ein positives Beispiel für eine solche Kooperation nennt Grautmann das studentische Projekt „PaiBuddy“ zur Entwicklung von Avataren in Pflegeeinrichtungen, das seit einiger Zeit an der Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Lars Jänchen bearbeitet wird. Maren Grautmann ist seit dem vergangenen Jahr als neue Professorin an den BCL gekommen und betreut dort unter anderem den Studienschwerpunkt Management im Gesundheitswesen. Tom Schößler ist am Business Campus seit März für die Bereiche Unternehmensführung, Marketing und Logistik zuständig und war zuvor im Kunst- und Kulturbereich tätig.

Gefördert wird das Projekt innerhalb des Programms „Smart Qualifiziert“ des Daimler-Fonds und des Stifterverbands der Wissenschaft. Zunächst werden 15 Hochschulen in ein einjähriges Fellowship-Programm aufgenommen, in dem vor allem der Netzwerkgedanke im Vordergrund steht. Für die Aufnahme und diese erste Phase erhält die Hochschule eine Förderung von 10.000 Euro, die zur Stärkung der interdisziplinären Lehre eingesetzt werden. Aus den 15 Fellow-Hochschulen wird zum Ende des ersten Jahres eine kleine Gruppe ausgewählt, die ihr Projekt über zwei weitere Jahre weiterentwickelt.

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