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Erntereste werden zu Biogas

Hochschulprojekt wurde in Indien vorgestellt

Ein naturwissenschaftliches Projekt der Hochschule Emden/Leer ist vor Kurzem bei einer virtuellen Fachkonferenz im indischen Kolkata präsentiert worden. Simuliert wurde im Projekt, wie Ernterückstände auf indischen Feldern für den Betrieb von Biogasanlagen genutzt werden könnten.

Vorgestellt wurde das Projekt bei der 10. Internationalen Konferenz über nachhaltige Abfallwirtschaf in Richtung Kreislaufwirtschaft der Jadavpur Universität in Kolkata. Dr. Preseela Satpathy, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Naturwissenschaftliche Technik der Hochschule, erläuterte während der virtuellen Veranstaltung, dass Landwirte in Indien nach der Reis- und Weizenernte die dabei verbleibenden Stoppeln oft aus Zeit- und Kostengründen verbrennen. Dies führe zu einer starken Luftverschmutzung, die schädlich für Umwelt und Menschen sei.

Im hochschuleigenen Institut für Umwelttechnik (EUTEC) entwickelte man vor diesem Hintergrund die Idee, die landwirtschaftlichen Reste zu nutzen, um Biogas zu produzieren und den Abfall in Energie umzuwandeln. Bei der Simulation dieses Prozesses wurde mit Hilfe einer speziellen Software im Labormaßstab untersucht, wie eine kosteneffiziente und direkt auf dem Bauernhof betriebene Anlage beschaffen sein müsste.

Preseela Satpathy hatte im Rahmen eines DAAD-Stipendiums im Jahr 2019 an der Hochschule gearbeitet und die Ergebnisse auf der Konferenz vorgestellt. Für ihre Präsentation erhielt die 33-Jährige zudem den „IconSWM-CE Award“ für exzellente Präsentation. Seit Herbst vergangenen Jahres arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im „Synflex“-Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Steinigeweg und kehrte dafür von Indien nach Emden zurück.

Die Ergebnisse des Projekts zeigten: Die Landwirte können mit den Rückständen nicht nur erfolgreich Biogas erzeugen, sondern darüber hinaus sogar die Gärreste als organischen Dünger nutzen. „Diese Forschung ermutigt Landwirte - besonders in Entwicklungsländern - eine Alternative zur Stoppelverbrennung zu finden und stattdessen die Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Abfälle zu verwenden,“, so Satpathy, die im Projekt mit PD Dr. habil. Frank Uhlenhut und der Utkal Universität in Indien zusammenarbeitete.

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