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Abschluss in besonderen Zeiten

Teilnehmerinnen des Niedersachsen Technikums verabschiedeten sich

Jungen Frauen ein halbes Jahr lang eine Vorstellung von ingenieurwissenschaftlichen Berufen und Studiengängen vermitteln – das ist das Ziel des „Niedersachsen Technikums“. Im jüngsten Durchgang haben 17 so genannte Technikantinnen seit September vergangenen Jahres daran teilgenommen – auch aus Ostfriesland. Über ihre Erfahrungen berichteten sie jetzt bei einer virtuellen Abschlussveranstaltung der Hochschule Osnabrück unter Beteiligung des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler.

Kari Sandmann und Tomke Nessen absolvierten ihr Niedersachsen-Technikum an der Hochschule EmdenLeer und besuchten dort Vorlesungen in Elektrotechnik und Mathematik. „Unser Praktikum haben wir zusammen in der Firma ENERCON gemacht“, erzählt Kari Sandmann. Seit 30 Jahren gehört das Unternehmen mit Hauptsitz in Aurich zur weltweiten Spitze im Bereich der Windenergie. „Wir haben viel Neues gelernt und zwei eigene Projekte praktisch umgesetzt“, so Tomke Nessen. Zuerst wurde ein dreistöckiger Fahrstuhl programmiert und die Software auf das Modell übertragen. Danach haben die beiden jungen Frauen mit Unterstützung einer Technikerin eine Stromwandlerbox gebaut.

Während der digitalen Abschlussveranstaltung berichteten alle Teilnehmerinnen über ihre Erfahrungen. Im Mittelpunkt des diesjährigen Programms stand das Thema Digitalisierung – was den Teilnehmerinnen aufgrund der besonderen Situation in der Corona-Pandemie sehr zugute kam. Rund 170 Gäste aus Politik, Unternehmen und Hochschulen sowie aus Familien und Freundeskreisen der „Technikantinnen“ hatten sich bei live dazu geschaltet. Bei der Frage nach dem schönsten Moment des Technikums waren sich Nessen und Sandmann einig: „Es war überwältigend und auch etwas unheimlich, in einen Testgenerator hineinzuklettern und auch die einzelnen Bauteile der Anlagen in realen Dimensionen zu sehen“, meinten beide. Auch ihre weiteren Pläne sehen ähnlich aus – die Technikantinnen wollen Elektrotechnik studieren.

In dem Berufsorientierungsprogramm für (Fach-)Abiturientinnen arbeiten niedersächsische Hochschulen, Universitäten und Unternehmen eng zusammen. Die Kandidatinnen kamen diesmal aus den Hochschulstandorten Braunschweig, Emden/Leer, Hannover und Osnabrück. Minister Thümler bezeichnete das Programm als „beispielgebend über die Landesgrenzen hinaus.“ Es trage dazu bei, „mehr Schulabsolventinnen für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich zu begeistern und so den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs zu sichern.“ Rund 90 Prozent der Teilnehmerinnen entscheiden sich nach dem Technikum für eine berufliche Laufbahn im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT).

Initiiert und erprobt wurde das Programm an der Hochschule Osnabrück von Prof. Barbara Schwarze und ihrem Team. Seit 2012 wird es mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur auch an weiteren Hochschulstandorten des Landes angeboten. „Für das nächste Niedersachsen-Technikum, das im kommenden September startet, können sich Interessierte schon jetzt anmelden“, erklärt Christel-Boven-Stroman, Koordinatorin des Programms an der Hochschule Emden/Leer. Informationen gibt es unter www.niedersachsen-technikum.de.

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