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Neue Lösungen für die Datenwolke in 5G-Netzen

Deutsch-britisches Projekt unter Beteiligung der Hochschule gestartet

Große Daten extern in einer so genannten „Cloud“ anstatt auf dem eigenen Laufwerk oder Firmenserver abzulegen, ist mittlerweile eine gängige Methode. Doch das Speichern interner Informationen auf einem fremden Server birgt auch Risiken. Das Projekt „Piccolo“, an dem die Hochschule Emden/Leer seit Mitte Oktober gemeinsam mit acht weiteren deutschen und britischen Partnern arbeitet, befasst sich mit zwei weiteren Methoden, externe Speicherorte zu nutzen – und dabei einen sichereren und auch schnelleren Datentransfer zu ermöglichen.  

Zwei Nachteile sind mit der Nutzung einer Cloud verbunden: zum einen dauert die Datenübertragung von dieser zum Endgerät oft recht lange. Zum anderen ist die Übertragung personenbezogener Informationen zur Weiterverarbeitung in der Cloud aus Datenschutzgründen oft problematisch. Um dies zu verhindern, befasst sich die IT-Branche seit einigen Jahren mit den Begriffen „Edge“- sowie „In-Network-“ Computing.

Beim Edge Computing können Analysefunktionen wie etwa Bilderkennung am Rand (engl.: Edge) des Netzes, also nah an der Quelle, verarbeitet werden, so dass die Rohdaten gar nicht mehr in die Cloud übertragen werden müssen. „Dies können beispielsweise Bilder und Videos von Personen sein“, so Prof. Dr. Dirk Kutscher vom Fachbereich Technik der Hochschule. Er ist technischer Leiter des Projekts und wird bei der Umsetzung von zwei Doktoranden der Abteilung Elektrotechnik & Informatik der Hochschule unterstützt.

Der Begriff „In-Network-Computing“ beschreibt wiederum eine Art Weiterentwicklung des Edge-Prinzips zu einem noch verteilteren System, in dem viele Anwendungskomponenten optimal in Bezug auf Performance und Datensicherheits-Anforderungen eingesetzt werden können. Dies kann laut Kutscher beispielsweise beim autonomen bzw. Assistenz-unterstützen Fahren angewendet werden. So könnten Fahrzeuge aus mehreren Quellen synthetisierte Verkehrsinformationen beziehen und verarbeiten und dadurch den Autofahrer nicht nur im Navigationsgerät vor dem nächsten Blitzer, sondern auch vor einem Unfall hinter der nächsten Kurve warnen.

Piccolo ist ein europäisches CELTIC-NEXT-Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren und einem Gesamtbudget von rund 3 Millionen Euro. Die deutschen Partner werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Deutschland gefördert. Beteiligt sind neben der Hochschule Emden/Leer die Robert Bosch GmbH, der britische Chiphersteller Arm, BT, Fluentic Networks Ltd., InnoRoute GmbH, Peer Stritzinger GmbH, Sensing Feeling und die Technische Universität München.

Weitere Informationen gibt es unter https://piccolo-project.org.

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