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Nach Brand: Wertvolle Spende für die maritime Lehre

Leeraner Kanzlei übergibt Textsammlung an die Hochschule

Über eine ungewöhnliche Spende konnte sich jetzt der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer freuen: Nachdem im Frühjahr ein Feuer in einem Verlagshaus zur Vernichtung wichtiger Textsammlungen aus dem Bereich des Seerechts geführt hatte, wurden diese jetzt von einer Kanzlei für den Einsatz in der Lehre zur Verfügung gestellt.

In diesen Tagen beginnt das Wintersemester auch für die Studierenden am Maritimen Campus in Leer. Eine wichtige Säule des Fachbereichs ist das Maritime Recht, für das Prof. Dr. Mathias Münchau verantwortlich zeichnet. Für Studierende und Lehrende zeichnete sich im Frühjahr allerdings eine unerwartete Hürde ab: Nach einem Feuer beim Verlag wurde praktisch der gesamte Lagerbestand der als „Bruhns“ bekannten Sammlung von seerechtlichen Gesetzen, Verordnungen und Übereinkommen vernichtet.

Von Seiten des Verlages wurde daraufhin entschieden, diese nicht weiter zu produzieren. „Das war eine äußerst missliche Situation“, so Prof. Münchau. Denn bei diesen seerechtlichen Vorschriften handele es sich um eine Spezialmaterie, die von keinem anderen Verlag als wirtschaftlich interessant angesehen werde. Da der „Bruhns“ also einzigartig war, drohte der einfache Zugriff der Studierenden auf die Texte, die beispielsweise im Seehandelsrecht sowie in Bezug auf Schiffssicherheit und Meeresumweltschutz relevant sind, zu entfallen und die Durchführung der Vorlesungen sowie der Prüfungen zu erschweren. „Die Studierenden durften nicht nur mit den Gesetztestexten in den Vorlesungen arbeiten, sondern diese auch in der Klausur benutzen“, gab Münchau zu bedenken.

Eine Lösung für dieses Problem ließ sich zum Glück vor Ort finden. „Nach der Anfrage von Prof. Münchau waren wir gerne bereit, der Hochschule unsere Textsammlung ,Basistexte Seerecht‘ zur Verfügung zu stellen“ erklärt Dr. Tobias Eckardt von der Leeraner Kanzlei Ahlers & Vogel, der am Fachbereich die Vorlesungen „Transportrecht“ bzw. „Internationales Handelsrecht“ hält. Zu Beginn des Wintersemesters wurden erst einmal 200 Exemplare der Textsammlung an die Hochschule übergeben, die diese an die Erstsemester weiterreichen wird, so dass die Gesetzessammlung die Studierenden künftig durch die Rechtsvorlesungen begleiten kann. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Studierenden mit einheitlichem Material arbeiten können.

Die neue Textsammlung enthält auch Übersetzungen einiger deutscher transport- und seehandelsrechtlicher Vorschriften in die englische Sprache. „Das ist auch für unsere internationalen Studiengänge, in denen die Vorlesungen zu einem großen Teil auf Englisch gehalten werden, natürlich ein besonderer Vorteil“, so Münchau.

Dr. Eckardt freut sich ebenfalls, mit seiner Kanzlei auf diese Weise einen Beitrag für den maritimen Nachwuchs leisten zu können. Er ist auch Mitglied der German Maritime Arbitration Association (GMAA), die in der Vergangenheit regelmäßig simulierte Schiedsverfahren für die Studierenden durchgeführt hat. Zudem wurde vor einigen Jahren der GMAA Legal Award für besonders herausragende Bachelorarbeiten auf dem Gebiet des Maritimen Rechts eingeführt. Diesen Preis konnten bereits einige Leeraner Studierende mit ihren Arbeiten gewinnen. Beide Engagements sollen auch künftig fortgeführt werden.

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