http://example.com en-gb TYPO3 News Thu, 25 Apr 2024 08:44:09 +0200 Thu, 25 Apr 2024 08:44:09 +0200 TYPO3 EXT:news news-6519 Mon, 08 Apr 2024 14:24:21 +0200 Einzigartiger Einblick in den Alltag an Bord https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6519&cHash=eab7b4093b8c6d3c16642ccebf5ef29d Fachschule Seefahrt auf dem Forschungsschiff “Meteor” Eine außergewöhnliche Reise haben Schüler der Fachschule Seefahrt der Hochschule Emden/Leer während einer Transitreise auf dem Forschungsschiff „Meteor“ von Málaga nach Rostock erlebt. Diese führte durch die Straße von Gibraltar, den Atlantischen Ozean, den Englischen Kanal, die Nordsee sowie durch den Nord-Ostsee-Kanal. Sie bot den Schülern nicht nur die Möglichkeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen, sondern auch einen einzigartigen Einblick in den Bordalltag als angehende Nautische Wachoffiziere unter der Anleitung und Beobachtung erfahrener Besatzungsmitglieder.

Die Meteor (Baujahr 1986, Länge 97,5 Meter, Breite 16,5 Meter) beeindruckte nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihre umfangreiche Ausstattung für vielfältige Forschungsaufgaben auf See. Während der zehntägigen Reise wurden 1.756 Seemeilen – dies entspricht 3.252 Kilometern – zurückgelegt. Unter der Leitung des Kapitäns und Klassenlehrers und unter der Aufsicht der Wachoffiziere wurden die Schüler aktiv in den Schiffsbetrieb, insbesondere in die Navigation, in den Wachdienst und in die Manöver des Schiffes eingebunden. Sie steuerten das Schiff gemäß der Kollisionsverhütungsregeln (KVR), meldeten sich bei den Küstenfunkstellen an und führten Überprüfungen der sicherheitsrelevanten Ausrüstung durch. Unterricht im „schwimmenden Klassenzimmer“ stand ebenfalls auf dem Programm.

Für die angehenden Offiziere war es eine sehr gute Gelegenheit, das im Unterricht Erlernte erstmals in der Praxis anzuwenden und zu festigen. Die Möglichkeit, als Nautische Wachoffiziere zu agieren, ermöglichte es den Schülern, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich somit zielgerichtet auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass auf der Meteor auch Ausbildungsplätze für Schiffsmechaniker angeboten werden, bei dem die Bewerber durch die Arbeitssprache Deutsch einen leichten Einstieg in diese Arbeitswelt finden können.

Die Schüler richten ihren Dank an die gesamte Besatzung des FS „Meteor“ für die herzliche Aufnahme und Betreuung an Bord, an die „Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe“ für die Genehmigung der Mitfahrt, an die Reederei Briese Schiffahrt, Abteilung Forschungsschifffahrt | Research für die Organisation der Anreise, an den Förderkreis „Seefahrtschule Leer e.V.“ für die Übernahme der Reise- und Verpflegungskosten sowie an den Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden - Leer für die organisatorische Unterstützung.

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news-6488 Wed, 07 Feb 2024 14:06:19 +0100 Mehr Sicherheit für Offshore-Wartungspersonal https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6488&cHash=aad22d683f847368193281a8931aecc2 Maritimer Campus und hochtechnic GmbH entwickeln Reinigungsroboter Ein Projekt zur Entwicklung eines Reinigungsroboters, der dem Wartungspersonal von Offshore-Windkraftanlagen einen sicheren Übergang vom anlandenden Schiff zur Plattform gewähren soll, ist jetzt am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer gestartet. In den kommenden zwei Jahren wird dieses Vorhaben gemeinsam mit der hochtechnic GmbH aus Bad Zwischenahn umgesetzt.

Offshore Windkraftanlagen sind bei der Energiegewinnung in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Sie nehmen einen wichtigen Part bei der Stromerzeugung insbesondere in Norddeutschland ein und müssen regelmäßig gewartet werden. Biologische Ablagerungen (Biofouling) an den Leitern am Zugangssteg zur Windkraftanlage, dem sogenannten Boat Landing, stellen dabei ein hohes Risiko für den Über- und Aufstieg der Wartungscrew dar. Die Reinigung der Leitern erfolgt bislang erst im Nachgang eines Wartungsbesuches. Bei einer zusätzlichen Ausfahrt werden die Leitern händisch mit einer Hochdrucklanze gereinigt - ein erheblicher logistischer und finanzieller Aufwand.

Die hochtechnic GmbH und der Maritime Campus in Leer haben sich die Entwicklung eines speziell auf das Boat-Landing von Offshore Windkraftanlagen angepassten Reinigungsroboters zum Ziel gesetzt. Dieser soll im Zuge der jährlichen Wartung einer Windkraftanlage eingesetzt werden können, um selbstständig vor Übertritt der Crew die Leitern zu reinigen. Das Auf- und Abfahren der Leitern kann tideunabhängig erfolgen, auch unter Wasser liegende Teile werden mit gereinigt. Die Versorgung des Roboters erfolgt mit Strom aus der Windkraftanlage und Meerwasser.

Den offiziellen Start für das Projekt „Entwicklung eines Reinigungsroboters für Offshore Windkraftanlagen“ gab es im Januar bei einem Treffen mit den Ingenieuren der hochtechnic GmbH am Maritimen Campus. Gefördert wird es durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). 

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news-6481 Mon, 15 Jan 2024 09:16:47 +0100 Wegweisende Karriereentwicklung in der Schifffahrt https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6481&cHash=847b68076afcc1c3f2e7c5efeddae246 Projekt MyCaDO in Leer gestartet Quelle: MARIKO GmbH

Mit der Vision, eine digitalisierte, systematische und personalisierte Lernplattform zu entwickeln, die die Mitarbeitenden ins Zentrum stellt und kontinuierliche Unterstützung während der gesamten Karriere bietet, hat sich ein deutsch-niederländisches Konsortium um die Mariko GmbH und die Atria Learning & Development GmbH aus Leer gebildet.

MyCaDO erkennt nicht nur die vielfältigen Bedürfnisse von Mitarbeitenden, Unternehmen und Bildungseinrichtungen, sondern berücksichtigt diese auch. Die Plattform ermöglicht es Einzelpersonen, eine kontinuierliche und unabhängige Selbstentwicklung zu beginnen, indem Mitarbeiter die notwendigen Fähigkeiten und Qualifikationen für ihre aktuellen und zukünftigen Karrierestufen erwerben.

Benutzer der Plattform können bequem ihre Schulungen, Karriereübersicht und alle gesammelten Qualifikationen direkt in MyCaDO erwerben und sammeln und so nach und nach einen umfassenden Werdegang ihrer beruflichen Erfolge erstellen. Damit ist die Plattform ein praktisches Werkzeug für Fachkräfte, um ihre Karrierewege zu planen und auf mögliche Beförderungen hinzuarbeiten.

Der MyCaDO-Ansatz geht über individuelle Erfolgsgeschichten hinaus und zielt auf kollektive Vorteile für die gesamte Schifffahrtsbranche ab. Mitarbeitende entwickeln sich, Unternehmen vergrößern ihren Pool hochqualifizierter Talente und Bildungseinrichtungen können ihre Qualifikationsangebote strategisch verbessern und in den Karriereweg praktischer integrieren.

Diese Plattform ist nicht nur auf den Schifffahrtssektor zugeschnitten. Sie ist darauf ausgerichtet, eine abgewogene Transformation in traditionellen Ansätzen der Karriereentwicklung in verschiedenen Branchen herbeizuführen. Der öffentliche Kick-off des Vorhabens ist für den 5. März 2024 in Leer geplant.

Zum Hintergrund:

Das Projekt MyCaDO wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,4 Mio. Euro durch die Europäische Union, das niederländische Wirtschaftsministerium (EZK), das MWIKE NRW und das MB Niedersachsen sowie die Provinzen Groningen, Fryslân, Drenthe, Flevoland, Overijssel, Gelderland, Noord-Brabant und Limburg mitfinanziert.

Das Projektkonsortium besteht aus den folgenden Partnern:

  • Atria Learning & Development GmbH
  • Hanze Hogeschool
  • Hochschule Emden/Leer
  • HR4YOU AG
  • Lambers Reederei GmbH & Co. KG
  • MARIKO GmbH
  • Maritieme Academie Harlingen
  • Seatrade Groningen BV
  • Wijnne & Barends‘ cargadoors- en agentuurkantoren bv
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news-6480 Fri, 12 Jan 2024 10:50:12 +0100 Nautik-Studium in englischer Sprache https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6480&cHash=98a0ace94d446bd98decf59f1ae3ca0c International ausgerichtete Ausbildung am Maritimen Campus in Leer Der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer erweitert kontinuierlich sein Studienangebot. Nachdem der Bachelor-Studiengang „Nautik und Seeverkehr“ bereits seit vielen Jahren in deutscher Sprache angeboten wird, besteht nun auch die Möglichkeit das Nautik-Studium am Maritimen Campus in Leer komplett in Englisch zu absolvieren. Interessierte können sich ab sofort für das nächste Sommersemester mit Beginn im März 2024 bewerben. Voraussetzungen sind eine Hochschulzugangsberechtigung, typischerweise das (Fach-)Abitur, sowie eine ärztlich attestierte Seediensttauglichkeit.

Der Dekan des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften, Prof. Dr. Marcus Bentin, freut sich über die Erweiterung des Studienangebots und betont die internationale Ausrichtung: „Mit dem Angebot des Studiengangs 'Nautik und Seeverkehr' in englischer Sprache setzen wir ein klares Zeichen für die Internationalität unserer Hochschule. Unsere Studierenden erhalten nicht nur fundierte Kenntnisse, um im späteren Beruf als Kapitän*in Schiffe aller Größen zu fahren, sondern werden bei uns auch darin gefördert, sich sicher in der global vernetzten Seefahrt zu bewegen und internationale Karrieren anzustreben. Unsere Studierenden kommen aus der ganzen Welt, was den Alltag an unserem Campus bereichert und gleichzeitig die Realität der internationalen Seefahrt wiederspiegelt.“

Am zweitgrößtem Reederei-Standort Deutschlands werden in Leer bereits seit 1854 Fach- und Führungskräfte für die maritime Branche nach internationalen Standards ausgebildet. Heute präsentiert sich die Hochschule mit modernsten Schiffsführungssimulatoren und Forschungslaboren, die zu den fortschrittlichsten in Europa zählen. Weitere Infos zu den Studiengängen des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften sind unter www.maritimesciences.de verfügbar.

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news-6472 Wed, 06 Dec 2023 09:01:32 +0100 Besichtigung der PEKING im Deutschen Hafenmuseum https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6472&cHash=efd3f681915f466d0fa93263090ece09 RASANT-Projektkonsortium entwickelt Frachtsegler der Zukunft Quelle: MARIKO GmbH

Leer - Das Konsortium des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit insgesamt 2,9 Mio. Euro geförderten Projektes „Frachtsegler mit alternativen Antrieben“ (englisch: „Hybrid Sail Cargo Ships“), kurz „RASANT“, hat einen gemeinsamen Workshop im Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg durchgeführt. Die Anreise über Hamburg nutzte die Projektgruppe für einen Besuch im Deutschen Hafenmuseum, um den Flying P-Liner PEKING zu besichtigen.

Die 1910/11 von Blohm & Voss gebaute Viermastbark ist eines der letzten großen segelnden Frachtschiffe, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner Geschwindigkeit, Sicherheit und Präzision noch mit Dampf- und Maschinenschiffen konkurrieren konnte. Die zur Flotte der großen Flying P-Liner gehörende PEKING liegt seit 2020 als Museumsschiff wieder in ihrer hanseatischen Heimat und diente der Projektgruppe um ihrem Leiter Prof. Kapitän Michael Vahs (Hochschule Emden/Leer) aufgrund ihres eleganten, segeloptimierten Designs als bereichernde Inspiration für die Entwicklung des Frachtseglers des 21. Jahrhunderts.

Im Rahmen des RASANT-Projektes entwickeln die vier Projektpartner Hochschule Emden/Leer, Hochschule Flensburg, Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES und die MARIKO GmbH ein Schiffskonzept, das den modernen Marktanforderungen klimaneutraler Frachtschifffahrt gerecht wird und dabei primär die Kraft von Wind nutzt.

Die Projektpartner sind sich sicher, dass Wind- bzw. Segeltechnologien in der Berufs- bzw. Frachtschifffahrt im Hinblick auf das Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt zukünftig wieder enorm an Bedeutung gewinnen werden. Ausschlaggebend dafür sind laut Prof. Kapitän Michael Vahs insbesondere die aktuellen Preise und die Verfügbarkeit erneuerbarer Kraftstoffe: „Ohne die Nutzung des kostenlosen Energiemediums Wind wird sich die internationale Schifffahrt sehr schwer tun, die Emissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren. Außerdem lohnt sich die verstärkte Nutzung von Segelsystemen bei Frachtschiffen auch wirtschaftlich, da Kraftstoffe nicht zuletzt durch zunehmende CO2-Abgaben im Preis weiter steigen und nicht so schnell allerorten verfügbar sein werden. Gerade deshalb fokussieren wir im RASANT-Projekt die Marktfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unseres Frachtseglers der Zukunft.“

Das zu Jahresbeginn gestartete Projekt, an dem sich neben den vier Projektpartnern Reedereien, Ingenieurbüros, Werften und Zulieferer der maritimen Branche als assoziierte Partner beteiligen, verfolgt drei zentrale Ziele. Das zu entwickelnde Schiffskonzept mit Fokus auf Design, Transportleistung, Kostenstruktur und Einsatzbedingungen konzentriert sich auf die Maximierung des Anteils von Windenergie als Schiffsantriebskraft, um den Anteil des Maschinenantriebes auf Basis erneuerbarer Kraftstoffe minimieren zu können. Besonderer Wert wird dabei auf die Marktfähigkeit des Konzepts gelegt, damit die Projektergebnisse die Transformation zu einer klimaneutralen Schifffahrt relevant unterstützen können. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts ein Netzwerk aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen aufgebaut, um Kompetenzen für Entwicklung, Bau und Betrieb innovativer Schiffskonzepte mit Wind als Hauptantriebsquelle zu bündeln und somit die Position der deutschen maritimen Branche im Zukunftsmarkt klimaneutraler Schifffahrt zu stärken.

Weitere Infos zum Projekt sind unter www.rasant.eu verfügbar.

Kontakt:

Prof. Kapitän Michael Vahs (Tel.: 0491 92817-5022, Mail: michael.vahs(at)hs-emden-leer.de)

Felix Agostini (Tel.: 0491 926-1173, Mail: felix.agostini(at)mariko-leer.de)

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news-6458 Fri, 17 Nov 2023 09:10:05 +0100 Ohne Wind keine klimaneutrale Schifffahrt https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6458&cHash=cd2c15a94f26d69e482e5062c03ca644 Interview mit Prof. Kapitän Michael Vahs Am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften steht neben einer modernen Ausbildung der zukünftigen Fach- und Führungskräfte für die maritime Branche die Erforschung und Entwicklung ressourcen- und umweltschonender Technologien für die Schifffahrt der Zukunft im Fokus. Dies erfolgt durch eine intensive Zusammenarbeit mit maritimen Unternehmen sowie weiteren maritimen Forschungseinrichtungen, u.a. im Rahmen der 2021 gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES gegründeten Fraunhofer Arbeitsgruppe „Nachhaltige Maritime Mobilität“ (NMM), die seitens der Hochschule Emden/Leer von Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny und Prof. Kapitän Michael Vahs geleitet wird.

Als Experte für Technische Schiffsführung ist Michael Vahs, der selber viele Jahre als Kapitän an Bord verschiedener Schiffe verantwortlich war, heute ein gefragter Mann, wenn es um die Entwicklung von klimaneutralen Schiffskonzepten geht. Dem THB (Täglicher Hafenbericht), einzige täglich erscheinende Schifffahrts-Zeitung im deutschsprachigen Raum, stand er kürzlich für die Sonderbeilage „Schiffbau und Antriebstechnik“ als Interviewpartner zur Verfügung und machte dabei deutlich, dass die verstärkte Nutzung von Segeltechnologien wesentlicher Bestandteil im Hinblick auf das Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt sein kann. Das ganze Interview finden Sie hier.

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news-6457 Wed, 15 Nov 2023 15:12:30 +0100 Klimaneutraler Inselversorger für die Marshall Islands https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6457&cHash=c4ea2894eca3570dea36bf4ce040f19b Schiffsneubau mit Segelantrieb unter Hochschulbeteiligung vom Stapel gelaufen  

 

 

Im Rahmen eines internationalen Klimaschutzprojektes unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Neubau eines Inselversorgers mit Segelantrieb für einen weitestgehend klimaneutralen Schiffsbetrieb in Auftrag gegeben. Die GIZ implementiert das von der Internationalen Klimainitiative (IKI) finanzierte, bilaterale Vorhaben gemeinsam mit der Regierung der Marshall Islands vor Ort. Das vom Schiffskonstruktionsbüro Kostec Co. Ltd. und der Werft Asia Shipbuilding Co. Ltd. in Geoje, Südkorea gemeinsam mit der Hochschule Emden/Leer und dem Hamburger Konstruktionsbüro SDC entwickelte Schiff ist am 15. November vom Stapel gelaufen und an den Ausrüstungskai der Werft verholt worden. Weiterer Beteiligter am Projekt ist die Briese Research aus Leer zur Unterstützung der Bauaufsicht und Inbetriebsetzung des Schiffes.

„Wir freuen uns, dass der Schiffsneubau diesen Meilenstein erreicht hat und nun in die letzte Phase der Ausrüstung geht. Das wird für unsere Bauaufsicht in Südkorea sehr spannend werden, da viele technische Systeme nun installiert werden und Probelaufen müssen. Einige Feinabstimmungen sind noch erforderlich. Trotz des relativ einfachen und kostengünstigen Baukonzeptes stecken viele Innovationen in dem Schiff, die beispielgebend für die zukünftige Zero-Emission Schifffahrt sind“, erklärte Prof. Kapitän Michael Vahs von der Hochschule Emden/Leer, die als Projektpartner die technologische Entwicklung koordiniert.

Der rund 48 Meter lange und 300 tdw (tons deadweight) tragende Inselversorger für die Marshall Islands ist mit einem teilautomatisierten Segelsystem vom Typ INDOSAIL ausgestattet. Das in Hamburg von Schiffbauingenieur Peter Schenzle (HSVA) ursprünglich für Indonesien entwickelte Segelsystem wurde den lokalen Erfordernissen angepasst und soll dem Schiff mit einer Segelfläche von gut 500 Quadratmetern eine Geschwindigkeit von bis zu ca. 12 Knoten verleihen. Bei überschüssiger Segelleistung rekuperiert der Propeller und versorgt das Bordnetz über ein Hybridgetriebe mit angehängtem Generator. Ein leistungsstarkes Battery-Pack dient als Speicher. Der gleiche Generator kann als elektrischer Antriebsmotor auf den Propeller wirken und dem Schiff für langsame Manöverfahrt zur Verfügung stehen. Als Redundanzantrieb wird ein Dieselmotor mit ca. 250 kW Leistung installiert, der dem Schiff die geforderte Mindestgeschwindigkeit von 7 Knoten auch ohne Segelantrieb und unter rauen Seegangsbedingungen garantiert. Dieser soll perspektivisch auch mit regional erzeugtem Biodiesel betrieben werden können.

Weitere technische Highlights sind eine leistungsstarke PV-Anlage für die Bordstromversorgung, sowie neuartige Wing-Kiele, die im Maritimen Technikum der Hochschule Emden/Leer entwickelt wurden und dem Schiff eine bessere Segeleffizienz und hohe Kursstabilität verleihen sollen. Die Emissionen werden gemäß Modellrechnung um ca. 80 Prozent reduziert, perspektivisch wird die Klimaneutralität angestrebt.

Das Konstruktionsbüro KOSTEC und die Bauwerft Asia Shipbuilding wollen sich mit dem Projekt ein neues Standbein für Segeltechnologie und emissionsarme Schifffahrt auf dem starken koreanischen Schiffbaumarkt schaffen. Die Kooperation mit der Hochschule Emden/Leer soll zur Entwicklung weiterer Neubauten fortgesetzt werden. Das vom Stapel gelaufene Typschiff soll in verschiedenen Größen mit verschiedenen baulichen und ausrüstungstechnischen Varianten entsprechend der Anforderungen des Kunden erhältlich sein. Dazu gehört auch eine Variante mit vollautomatisierten Flettnerrotoren.

In der Endphase des Schiffbauprojektes wird verstärkt die Marshall Islands Shipping Corporation als zukünftige Reederei des Schiffes eingebunden werden, um sich mit dem neuen Schiffstyp und dessen Technik vertraut zu machen. Das Trainingskonzept für die Reederei wird gemeinsam mit der Hochschule Emden/Leer ausgearbeitet, die die Reederei langfristig begleiten wird, um die Ergebnisse des Projektes wissenschaftlich auszuwerten. Die Fähigkeit zur übergreifenden Zusammenarbeit mit maritimen Industriepartnern von der ersten Bedarfsanalyse über den Bau bis zur Erprobung und Begleitung während der ersten Betriebsphase eines Schiffes gehört zu den besonderen Merkmalen der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Nachhaltige Maritime Mobilität (NMM) an der Hochschule Emden/Leer.

Der Schiffsneubau für die Marshall Islands kann von interessierten Reedereien und Verladern nach Fertigstellung voraussichtlich im Februar 2024 während eines gemeinsamen „Open Ship Events“ der beteiligten Partner in Geoje, Südkorea besichtigt werden.

Kontakt:

Prof. Kapt. Michael Vahs, michael.vahs(at)hs-emden-leer.de

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news-6441 Thu, 19 Oct 2023 12:59:00 +0200 Feierstunde am Maritimen Campus in Leer https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6441&cHash=fd7ac9ff1130082a5d366d86a373697e Urkundenübergabe an 18 Absolventinnen und Absolventen In der vergangen Woche nahmen insgesamt 18 Absolventinnen und Absolventen aus dem Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften ihre Bachelor- und Masterurkunden entgegen. Vizepräsident Manfred Nessen ermutigte in seinen Grußworten die Absolventen, sich mit voller Energie auf den Arbeitsmarkt zu begeben, denn bei den derzeitigen gesellschaftlichen Herausforderungen und Wandel auf dem Arbeitsmarkt, werden dringend kluge Köpfe benötigt. Auf die Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs warten zukünftig interessante Aufgaben nicht nur auf hoher See, sondern auch an Land, wie zum Beispiel in der Logistik oder im Schiffbau. Schon während ihres Studiums konnten sie spannende Praxis- und Forschungsprojekte kennenlernen und bereits erste Kontakte zu Unternehmen in der Maritimen Wirtschaft aufbauen. Nur wenige Hochschulen in Deutschland bieten ein vergleichbares Angebot. „Ihr Arbeitsleben wird ein ganz anderes sein, als das Ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger“, so Marcus Bentin, Dekan des Fachbereichs. Katja Baumann, Geschäftsführerin der MARIKO GmbH in Leer, wünschte den Absolventen , dass ihnen der große Luxus vergönnt sei, im Beruf ihr ‚Herzblut-Thema‘  zu finden, um in diesem Bereich auch arbeiten zu können und damit das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Hauptaufgabe der MARIKO GmbH ist die Vernetzung der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft vor allem in der Region Ems-Achse.  Der Maritime Campus der Hochschule Emden/Leer befindet sich in direkter Nachbarschaft zum MARIKO und bildet eine starke Partnerstruktur, von der die gesamte Branche profitiert.

Ausgezeichnet aus dem Studiengang Maritime Technology and Shipping Management für hervorragende Leistungen wurden  Karina Tammen und Marian Ultes. Aus dem Studiengang Nautik wurde Hasan Atik ausgezeichnet. Alle drei Absolventen wurden mit einem Scheck des Reederverein Ems-Dollart e.V. bedacht.

Nach der feierlichen Urkundenübergabe wurden die Absolventen und auch Ehemalige zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.  

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news-6412 Fri, 15 Sep 2023 11:23:41 +0200 FlettnerFLEET-Projekt auf der Nationalen Maritimen Konferenz https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6412&cHash=9e87c1907b649634465081353108d636 Vom Bund gefördertes Projekt wurde Bundesminister Robert Habeck vorgestellt  

Qulle: MARIKO GmbH

 

Während der diesjährigen Nationalen Maritimen Konferenz wurde das Projekt „FlettnerFLEET“ vor über 800 Teilnehmern vorgestellt und von Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck besucht. Anhand eines Schiffmodells mit Flettnerrotoren erklärten Vertreter des Projektes die Technologie, ihren Beitrag zum Klimaschutz und welche Herausforderungen derzeit bestehen, die Technologie in eine breite Anwendung zu bringen.

Die zweitägige Nationale Maritime Konferenz findet in diesem Jahr im Bremer Congress Centrum statt. Nach den offiziellen Begrüßungen der Teilnehmer am ersten Tag durch Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der Parlamentarischen Staatssekretärin beim BMDV, Daniela Kluckert ,  dem Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, Andreas Bovenschulte, sowie weiteren hochrangigen politischen Vertretern wurde das Projekt Minister Habeck im Foyer des Kongresszentrums vorgestellt. Die über über 800 Teilnehmer der Veranstaltung konnten die Projektvorstellung live per Video mitverfolgen.

Sören Berg, Projektkoordinator des Projektes FlettnerFLEET und Projektmanager bei der MARIKO GmbH in Leer, übernahm die generelle Einführung in das Projekt und die Technologie. Anhand eines für das Projekt angefertigten Exponats erklärte Herr Berg Robert Habeck und den Teilnehmern die Funktionsweise von Flettnerrotoren. Da die Technologie an sich nicht neu ist und im Projektkonsortium bereits langjährige Erfahrungen vorliegen, wird der Fokus nun auf die Optimierung der Rotoren gelegt. Ein weiteres Ziel des Projektes ist, die Fertigung der Flettnerrotoren im industriellen Maßstab vorzubereiten „damit wir zu konkurrenzfähigen Preisen und Deutschland und Europa produzieren können“ so Sören Berg.

Flettnerrotoren zeigen schon heute, dass sie Kraftstoffeinsparungen von 10 bis 30% und, unter günstigen Bedingungen, mehr erreichen können. Die damit einhergehenden Emissionsreduzierungen sind wesentliche für den Klimaschutz. Ralf Oltmanns von der EcoFlettner GmbH verdeutlichte in seinem Beitrag, wie wichtig es sei, nicht noch mehr Zeit beim Klimaschutz zu verlieren. Die Flettnerrotoren sind schon jetzt verfügbar, eine „große Förderinitiative für alle Schiffsgrößen“ sei zielführend, so Ralf Oltmanns, um die Umrüstung der Flotte in Gang zu kriegen.

Robert Habeck zeigte sich beeindruckt vom Projekt: „Wir müssen in Deutschland und Europa künftig verstärkt auf klimafreundliche Schiffsantriebe setzen und damit die Wettbewerbsfähigkeit unserer Werften und Reedereien im globalen Maßstab erhöhen. Dabei ist das zukunftsweisende Verbundprojekt zur Entwicklung von Flettnerrotoren ein innovativer Beitrag für maritimen Klimaschutz made in Germany der zeigt, wie wichtig unsere Forschungsförderung für den technologischen Fortschritt der maritimen Branche ist.“

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der neuen Projektwebsite zu finden:

www.flettnerfleet.com

 

Zum Hintergrund:

Das Projekt „FlettnerFLEET – Entwicklung einer umfassenden Methodik zur Integration von Flettnerrotoren auf verschiedenen Schiffstypen“ wird im Rahmen des „Maritimen Forschungsprogramm“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Das Projekt ist zum 01. Januar 2023 gestartet und hat eine beantragte Laufzeit von drei Jahren. Das Projektkonsortium besteht aus den folgenden Partnern, von denen die MARIKO GmbH die Projektleitung übernimmt:

  • abh Ingenieur-Technik GmbH (Emden)
  • Bureau Veritas Holding GmbH (Hamburg)
  • Dirks Elektrotechnik GmbH (Moormerland)
  • Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES (Bremerhaven)
  • Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt HSVA (Hamburg)
  • HB Hunte Engineering GmbH (Oldenburg)
  • Hochschule Emden/Leer (Leer)
  • IBK-fibertec GmbH (Büren)
  • MARIKO GmbH (Leer)
  • SCHOTTEL GmbH (Wismar)

 

Assoziierte Partner des Projektes sind:

  • Eco Flettner GmbH (Leer)
  • ENERCON Logistic GmbH (Aurich)
  • Fehn Ship Management GmbH & C. KG (Leer)
  • ISSIMS GmbH (Warnemünde)
  • Krey Schiffahrts GmbH & Co. KG (Leer)
  • NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG (Buxtehude)
  • Winterthur Gas & Diesel Ltd. (Winterthur, Schweiz)
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news-6410 Thu, 14 Sep 2023 10:10:45 +0200 Film zeigt Klimafolgen für Inselbewohner https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6410&cHash=6f424bfcbe23f6b7bf3c21eff3db9405 Vorführung von „One Word“ im Klub zum guten Endzweck Zum Abschluss der bundesweiten „Fairen Woche“ in Emden, die in diesen Jahr unter dem Motto „Fair und kein Grad mehr“ stattfindet, laden die Hochschule Emden/Leer, die agilio gGmbh, der Weltladen Emden sowie Brot für die Welt zu einer besonderen Veranstaltung ein. Die drastischen Folgen des Klimawandels auf das Leben der Menschen auf den Marshallinseln ist Thema des Dokumentarfilms „One Word“, der am Freitag, 29. September, ab 19 Uhr im Emder Klub zum guten Endzweck gezeigt wird.

In dem berührenden Dokumentarfilm berichten die Einwohnerinnen und Einwohner von den Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Leben und ihre Heimat, die nur rund zwei Meter über dem stetig steigenden Meeresspiegel liegt. Negative Prognosen prophezeien die Unbewohnbarkeit der Inseln bis zum Jahr 2050.

Nach der Begrüßung durch agilio-Geschäftsführer Dieter Peters und Bürgermeisterin Doris Kruse wird Prof. Dr. Sven Steinigeweg, Vizepräsident der Hochschule Emden/Leer, eine Einführung halten. Die Hochschule ist seit einiger Zeit innerhalb des internationalen Forschungsprojekt „Low Carbon Sea Transport“ auf den Marshallinseln aktiv. Konkret wurden dabei in den vergangenen Monaten verschiedene Optionen für emissionsarme Schiffsantriebe geprüft. Infolge dessen wird aktuell ein klimaschonender Inselversorger mit Segelantrieb auf einer koreanischen Werft gebaut.

Im Anschluss an den Film ist ein Interview mit Henrik Richter-Alten, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule, und Marius Blümel von der Initiative „Brot für die Welt“ bezüglich der Beteiligung am Forschungsprojekt der Hochschule geplant. Die Vorführung findet im Rahmen der Fairen Woche statt und wird als gemeinsame Veranstaltung des Diakonischen Werks der Evangelisch-reformierten Kirche, des Weltladens Emden, der Hochschule Emden/Leer als Fair Trade- Hochschule, der agilio gGmbH und der Fairtrade-Stadt Emden ausgerichtet. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende für Projekte des Emder Weltladens gebeten.

Anmeldungen nimmt die agilio gGmbH per mail an info(at)agilio.de entgegen.

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news-6405 Thu, 31 Aug 2023 12:04:44 +0200 Zusammenarbeit mit Norwegen vertieft https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6405&cHash=1fcfa7a324b5d54bd7dd4622174d9e20 Hochschule besiegelt Austausch mit Hurtigruten Expedition Cruises Der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer hat seine Zusammenarbeit mit Norwegen erweitert: Dekan Prof. Dr. Marcus Bentin unterzeichnete eine Kooperationsvereinbarung mit Stacey Marlow von der Hurtigruten Expedition Cruises AS aus Oslo.

Der norwegische Seereisenanbieter wird es Studierenden der Hochschule künftig ermöglichen, ihre Praxissemester im Unternehmen und an Bord zu verbringen. „Mit der Besiegelung dieser Zusammenarbeit möchten wir die Ausbildung unserer Studierenden in Bezug auf ihren Erfahrungsschatz im internationalen Raum und in unterschiedlichen Einsatzbereichen weiter ausbauen“, so Bentin. Koordiniert wird der Austausch von Cornelia Beelmann, Praxissemesterbeauftragte des Studiengangs Nautik und Seeverkehr.

Die Hurtigruten Expedition Cruises ist ein Unternehmen mit mehr als 120-jähriger Tradition und bietet Seereisen mit ausgeprägtem Expeditionscharakter an. Dafür wurde ein spezielles Wissenschaftsprogramm entwickelt. Der Maritime Campus ist mit Norwegen bereits durch den Masterstudiengang Maritime Operations verbunden, der seit einigen Jahren gemeinsam mit der Western Norway University in Haugesund angeboten wird.

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news-6403 Tue, 29 Aug 2023 09:13:16 +0200 Gelungener Studienstart in Haugesund https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6403&cHash=2c1122daa3985c73e763208c2a1ef952 Erstsemester des Maritimen Campus und der Western Norway University begrüßt Mehr als 30 Studierende, die sich für den gemeinsamen Masterstudiengang „Maritime Operations“ der Hochschule Emden/Leer und der Western Norway University eingeschrieben haben, sind am Montag in Haugesund begrüßt worden. Sie werden ihr erstes Semester an der norwegischen Partnerhochschule verbringen.

Der internationale Studiengang wird seit dem Jahr 2017 angeboten und hat sich erfolgreich etabliert. Er umfasst technische Aspekte und vermittelt wichtige Management-Kenntnisse, etwa im Zusammenhang mit dem Betrieb von Schiffen, Anlagen und Unterwasser-/Offshore-Schiffen. Die Absolventinnen und Absolventen planen unter anderem Windparks, sind beratend tätig, arbeiten als Projektingenieure oder in der Lehre und übernehmen innovative Entwicklungsaufgaben.

Die Studierenden, die diesmal aus Deutschland, Bangladesch, dem Iran, Pakistan, Tunesien, Ghana, den USA, Jordanien, Nigeria, Brasilien und Indien kommen, beginnen ihr Studium in Haugesund. Das zweite Semester wird am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften in Leer absolviert. Anschließend gibt es die Möglichkeit, zwischen dem norwegischen Profil „Maritime Technology and Management“ und dem deutschen Profil „Sustainable Maritime Operations“ zu wählen. Darauf aufbauend wird im vierten Semester die Masterarbeit geschrieben.

„Wir freuen uns sehr darüber, mit dem gemeinsamen Studienangebot junge Menschen auf internationalem Gebiet zu erreichen und damit einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige maritime Wirtschaft leisten können“, so Fachbereichsdekan Prof. Dr. Marcus Bentin, der gemeinsam mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz und Studiengangskoordinatorin Wenke Meyer vom Maritimen Campus in Leer angereist war. Neben der Begrüßung standen am Montag auch ein Empfang beim Bürgermeister in Haugesund sowie ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Ausbildungsbetriebe, ein gemeinsames Abendessen sowie ein Kennenlern-Treffen für die Studierenden auf dem Programm.

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news-6398 Mon, 24 Jul 2023 06:33:00 +0200 Nach 50 Jahren zurück in die alte Ausbildungsstätte https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6398&cHash=5c8b2203e2f40d9a1898bf914ab3d13e Auf den Tag genau 50 Jahre nach ihrer Patentverleihung besuchten die vier Kapitäne Peter Zahalka, Uwe Kreitz, Rudi Hamann und Reinhold Brenner ihre alte Ausbildungsstätte die Seefahrtschule in Leer.

Der Diplom-Ingenieur Freerk Meyer, der als Professor am heutigen Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule tätig ist, nahm die Kapitäne persönlich in Empfang zu einer Führung durch die modernen Vorlesungsräume und Labore des Maritimen Technikums. Die Kapitäne waren begeistert von den hochmodernen Laborkapazitäten und davon, dass dort unterschiedliche Schiffsantriebe erforscht und untersucht werden. Auch nach so langer Zeit denken sie immer noch gerne an ihre damalige Ausbildungszeit an der Seefahrtschule zurück. Der 17. Juli 1973, der Tag an dem sie ihr Kapitänspatent verliehen bekommen haben, wird immer in ganz besonderer Erinnerung bleiben bei den fünf ehemaligen Seefahrtschülern. Zwei der Kapitäne verbrachten sogar einen Teil ihrer Arbeitsjahre bei den Nordseewerken in Emden ebenso wie Freerk Meyer, der ebenfalls einige Jahre bei den Nordseewerken tätig war, bevor es ihn an den Maritimen Campus nach Leer zog.

Die Kapitäne waren sich am Ende ihres Rundgangs darüber einig, dass sich ihre alte Seefahrtschule zu einer modernen Lehr- und Forschungseinrichtung weiterentwickelt hat in den letzten 50 Jahren.

Die Hochschule Emden/Leer feiert in diesem Jahr ihr 50 Jähriges Bestehen. Doch die Seefahrtschule in Leer blickt schon auf eine sehr viel längere Tradition zurück. Sie wurde bereits am 01. Oktober 1854 gegründet durch die Stadt Leer und hieß damals noch Navigationsschule, bis sie dann schließlich im Jahr 1915 in Seefahrtschule umbenannt wurde. Im Jahr 1973 mit Gründung der Fachhochschule Ostfriesland wurde dann der „Fachbereich Seefahrt“ in Leer eingerichtet neben der eigentlichen Seefahrtschule.

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news-6397 Tue, 11 Jul 2023 15:02:00 +0200 Patentverleihung am Maritimen Campus in Leer https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6397&cHash=ca18fddd190441807c5cfc9586c435bb Ein Meilenstein auf dem Weg zum Kapitän erreicht Am 07. Juli 2023 haben eine Absolventin und vier Absolventen des zweijährigen Fachschulbildungsgangs Nautik am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer ihre Abschlüsse feierlich in Empfang genommen.

An der  Feierstunde nahm der Prodekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Klaus Heilmann, die schulfachliche Dezernentin des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung in Osnabrück, StDin Silvia Messing sowie eine Vertreterin und ein Vertreter des personalführenden Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln teil. Der Absolventin Isabell Radke und den Absolventen Sascha Franke, Johannes Kleinwort, Jannes Frederik Reiners und Ali Tanbouk  wurden die Abschluss- und Befähigungszeugnisse vom Pädagogischen Leiter der Fachschulbildungsgänge, OStR Matthias Mattausch, überreicht. Sie haben damit die schulischen Abschlüsse zum Staatlich geprüften Techniker bzw. zur Staatlich geprüften Technikerin und die Fachhochschulreife sowie die Befähigung zum Nautischen Wachoffizier auf Schiffen aller Größen und in allen Fahrtgebieten – mit Ausnahme der Fischereifahrzeuge – erworben und ein weiterer wichtiger Meilenstein auf ihrem Weg zum Kapitän ist erreicht. Außerdem konnte dem Klassenbesten, Jannes Frederik Reiners, vom Förderkreis der Seefahrtschule Leer e.V., ein Buchpreis überreicht werden.

Der Klassensprecher, Oberfähnrich zur See Johannes Kleinwort, verglich in seiner Rede die letzten beiden Jahre mit einer stürmischen Schiffsreise, bei der einige Untiefen zu umschiffen waren und letztlich alle fünf Besatzungsmitglieder gemeinsam ihren Bestimmungshafen erfolgreich erreichen konnten. Zitiert wurde auch Franklin Roosevelt, 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, mit den Worten: „Ruhige See hat noch keinen guten Seemann hervorgebracht.“, die die Klasse als Kurslinie für diese bewegte und bewegende Reise abgesteckt hatte.

Für die Fachschulbildungsgänge bewerben sich in der Regel Schülerinnen und Schüler, die zuvor bereits eine dreijährige Ausbildung zum Schiffsmechaniker oder Schiffsmechanikerin oder zur Staatlich Schiffsbetriebstechnischen Assistenz mit Schwerpunkt Nautik erfolgreich absolviert haben. Aber auch Unteroffiziere der Marine, die sich in der Ausbildung zum Offizier des militärfachlichen Dienstes befinden, können aufgenommen werden.

Bildunterschrift (jeweils v.l.n.r.): Sascha Franke, Jannes Frederik Reiners, Isabell Radke, Ali Tanbouk, Johannes Kleinwort

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news-6393 Fri, 07 Jul 2023 11:29:00 +0200 Moderne maritime Ausbildung kennengelernt https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6393&cHash=c7daa1cacd25c5f4d0205c98c440ff99 Schulklassen besuchten den Maritimen Campus der Hochschule Emden/Leer Der Maritime Campus der Hochschule Emden/Leer widmet sich nicht nur der qualifizierten Ausbildung von Fachkräften im maritimen Sektor, von Zeit zu Zeit wird der Hochschulstandort in Leer auch zum außerschulischen Lernort. In den vergangenen Wochen haben Schülerinnen und Schüler aus Emden und Aurich Einblicke in die moderne Lehr- und Lernumgebung am Fachbereich erhalten.

Seitens des Johannes-Althusius-Gymnasiums (JAG) in Emden haben die siebten und achten Klassen im Rahmen der Juniorforschungstage unter anderem gelernt, wie sich die Leistung eines Schiffsmotors berechnen lässt. Im Anschluss wurde ein kleines Schiff mit Antrieb und Steuerung gebaut. Die Schülerinnen und Schüler durften außerdem per VR-Brille ein Schiff virtuell selbst steuern und den Ausblick von einem Leuchtturm genießen. Beeindruckt zeigten sie sich zudem vom großen Schiffsführungssimulator.

Das Gymnasium Ulricianum Aurich hatte den Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften wiederum mit mehr als 40 Schülerinnen und Schülern und ihren Austauschpartnern vom Lycée Jean Moulin aus dem bretonischen Châteaulin in Frankreich besucht. Nach der Begrüßung und einem kurzen Vortrag von Dekan Prof. Dr. Marcus Bentin zu modernen Herausforderungen der Seefahrt konnte sich der interessierte Nachwuchs mit dem Programm MaxSurf am Schiffsentwurf probieren, erfuhr im ECDIS-Labor einiges zu elektronischen Seekarten, durfte selbstgebaute Modellboote vom MariX-Projekt der MARIKO GmbH im Schlepptank des Maritimen Technikums fahren und machte sich in einem Workshop Gedanken zu Schiffsantriebskonzepten der Zukunft.

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news-6387 Sun, 02 Jul 2023 13:54:01 +0200 Maritimer Campus feierte mit mehr als 1.000 begeisterten Besuchern https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6387&cHash=6edf99c032bcbad6ad38ebad9a1844e6 Lange Nacht auf dem Maritimen Campus Anlässlich des 50-jährigen Hochschuljubiläums sowie des 200-jährigen Leeraner Stadtjubiläums veranstalteten der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer, das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES und die MARIKO GmbH am vergangenen Samstag die „Lange Nacht am Maritimen Campus“. Der öffentlichen Einladung folgten mehr als 1.000 kleine und große Besucher. Diese bekamen eine spannende Kombination aus Mitmachaktionen, Wissenschaft zum Anfassen und guter Stimmung geboten.

Pünktlich um 16 Uhr läuteten Landrat Matthias Groote und der Leeraner Bürgermeister Claus-Peter Horst die Feierlichkeiten nach einer kurzen Begrüßung mit einer passenden Schiffssirene ein. Die zahlreichen Interessierten aus jeder Altersgruppe hatten im Anschluss die Möglichkeit, den Maritimen Campus in der Bergmannstraße hautnah zu erleben. Im 2021 eröffneten Maritimen Technikum konnten sich Neugierige hochmoderne Anlagen, wie einen Schlepptank, einen Windkanal sowie das Antriebs- und Akustiklabor ansehen. Die Experten der Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität standen Rede und Antwort zu spannenden Forschungsprojekten für die Zukunft der Schifffahrt. Kinder und Junggebliebene konnten spannende Experimente im Wattenmeer-Laboratorium durchführen, selbstgebaute Boote aus dem 3D-Drucker fahren oder von den drei maritimen Nachwuchskräften Anne, Grietje und Noomi durch das Technikum geführt werden.

Im Center for Modeling and Simulation konnten Besucher im Virtual Reality Labor in 3D-Welten eintauchen und erfuhren im ECDIS-Labor, wie sich Seekarten von der Papiervariante zur navigatorischen Datenbank entwickelt haben. Darüber hinaus gab es vielfältige Angebote, wie ein maritimes Hochschulkino im Hörsaal, den Bau von Flaschen-U-Booten, maritime Sport- und Bastelaktionen sowie spannende Vorführungen im hochschuleigenen Planetarium. Auf einer maritimen Mini-Messe stellten maritime Akteure, wie die Nationalparkverwaltung Wattenmeer, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie die Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt ihre Angebote vor. Den Abend gemütlich ausklingen lassen, konnte man bei Kuchen, Zuckerwatte, Currywurst, arabischem Street Food sowie leckeren Getränken. Für die passende Live-Musik sorgten die beiden Leeraner Jugendbands „Black Pearls“ und „The Chucks“, während „Umbrella Sky“ das begeisterte Publikum in die Nacht tanzen ließ.

Die Veranstalter waren sowohl mit dem Wetter am Samstag sowie dem Ablauf der erstmals durchgeführten Veranstaltung hochzufrieden. Für Prof. Dr. Marcus Bentin, der als Dekan den Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften leitet und allen beteiligten Mitarbeitenden sowie Studierenden herzlich dankte, war es ein großartiger Tag: „Wir sind sehr froh und auch ein bisschen stolz, dass wir im Jubiläumsjahr der Hochschule und der Stadt Leer solch ein vielfältiges Programmangebot auf die Beine gestellt haben und freuen uns, auch in Zukunft den Nachwuchs für die maritime Branche in unseren modernen Studiengängen ausbilden zu können.“

Auch Katja Baumann, Geschäftsführerin der MARIKO GmbH, war begeistert und dankte insbesondere dem Landkreis Leer sowie der Hartmann Reederei für die Unterstützung bei der Veranstaltung: „Gemeinsam mit den vielen starken Akteuren in unserem Netzwerk wollen wir weiterhin ein wichtiger Impulsgeber für die Stärkung der maritimen Branche in der Region sein. Die Veranstaltung war eine fantastische Möglichkeit, sich bei allen Partnern zu bedanken und allen Interessierten zu zeigen, was am Maritimen Campus in Leer alles stattfindet.“

Ein positives Fazit zog auch Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny, Leiter des Leeraner Teams der Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität: „Wir sehen die Entwicklung zukunftsfähiger Antriebssysteme als elementaren Bestandteil der nachhaltigen Transformation in der maritimen Branche und daher war es eine große Freude für uns, den vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu zeigen, wie wir hier am Standort in Leer die Zukunft der Schifffahrt mitentwickeln. Daher wird die Premierenveranstaltung ganz bestimmt nicht die letzte ‚Lange Nacht am Maritimen Campus‘ gewesen sein.“

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news-6380 Fri, 16 Jun 2023 17:35:46 +0200 Viele Schritte für nachhaltigen Schiffsverkehr https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6380&cHash=eee32bf1888ad71c80f2da248588f77f Vortrag der Hochschule an Bord der MS Ostfriesland Waren- und Passagiertransporte auf See haben eine jahrhundertealte Tradition. Dabei standen lange Zeit ausschließlich Effizienz und Wirtschaftlichkeit an erster Stelle – die damit verbundene Umweltbelastung eher im Hintergrund. Mit zunehmender Diskussion über Klimaschutzmaßnahmen ist jedoch auch der kommerzielle Seeverkehr in den Fokus des Umdenkens gerückt. Welche Alternativen es heute gibt und in Zukunft geben kann, erläuterte Prof.-Ing. Freerk Meyer vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer am Mittwochabend an einem besonders passenden Ort – auf der MS Ostfriesland der Emder Reederei AG EMS.

Der Vortrag wurde im Rahmen des Jubiläumsjahres „50 Jahre Hochschule in Ostfriesland“ angeboten. Meyer, der seit 2010 am Maritimen Campus lehrt und zuvor zwanzig Jahre als Ingenieur bei den Emder Nordseewerken beschäftigt war, gab den Gästen an Bord zunächst einen Überblick zu den Aktivitäten der Hochschule im Bereich „Green Shipping“ – also nachhaltiger Seeschifffahrt – und erläuterte dann die Entwicklung der Kraftstoffversorgung von Schiffen. Der Professor vermittelt seine Praxiskenntnisse am Hochschulstandort in Leer unter anderem im Antriebslabor des Maritimen Technikums.

Bezüglich der Gestaltung des Antriebs von Schiffen spielen stets Größe und Ladekapazität eine entscheidende Rolle, je nachdem, ob diese als Transportmittel für Passagiere oder Handelsgüter, zu Forschungszwecken oder etwa im militärischen Bereich genutzt werden. Die meisten Schiffe werden noch heute mit Diesel betankt, da dieser Kraftstoff weltweit verfügbar ist und eine gute Energieleistung erbringt. Dennoch werden seit einigen Jahren vermehrt innovative Kombinationen bezüglich der Antriebssysteme genutzt, um den schädlichen CO2-Ausstoß zu verringern. Zudem entsteht bei der Herstellung von Dieselkraftstoff höchst umweltschädliches Schweröl als Abfallprodukt.

Das Umdenken zu klimafreundlicheren Lösungen in der Schifffahrt wird auch von gesetzlicher Seite unterstützt: So wurde die zulässige Maximalgrenze des Schwefelanteils in Kraftstoffen im Jahr 2020 deutlich verringert – von 3,5 auf 0,5 Prozent. Noch strenger ist dies in den so genannten „Emission Controlled Areas“ geregelt, zu denen beispielsweise auch Europa zählt. Die AG EMS hat vor einigen Jahren einen mutigen Schritt gewagt und die MS Ostfriesland als erstes Schiff unter deutscher Flagge auf den Betrieb mit LNG umgerüstet. Im Einsatz ist dort jetzt ein so genannter Dual-Fuel-Motor, der einen gas-elektrischen Antrieb ermöglicht, in Krisenzeiten aber auch auf den Betrieb mit schwefelarmem Diesel umgestellt werden kann. Fleet-Manager Claus Hirsch erläuterte den Gästen dies im Anschluss des Vortrags bei einer exklusiven Führung durch den Maschinenraum.

Wie Meyer erläuterte, werden neben LNG, also Flüssiggas, auch Alternativen wie Methanol, Wasserstoff oder Ammoniak erforscht und bereits genutzt. Derzeit, dies betonte der Professor, gebe es jedoch noch keine ideale Lösung für einen wirklich umweltfreundlichen Betrieb für die große Anzahl der weltweit operierenden Seeschiffe. Neben dem Kostenfaktor müssten viele weitere Kriterien wie die weltweite Verfügbarkeit, Lagerung, Sicherheit oder die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben erfüllt sein. „Daher ist es wichtig, den Weg zu einer grüneren Schifffahrt mit vielen kleinen Schritten zu gehen“, so Meyer. Dabei spielten nicht nur die Wahl des Kraftstoffs, sondern auch die Verringerung des Energiebedarfs, etwa durch den Einsatz von Windzusatzantrieben, effiziente Antriebssysteme und die Abgasreinigung eine entscheidende Rolle im Gesamtpaket.

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news-6373 Wed, 07 Jun 2023 14:12:13 +0200 An Bord über Schiffsantriebe der Zukunft informiert https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6373&cHash=fcfd3cd61ddae03b18658c85637c1c4d Vortrag auf der MS Ostfriesland Die Hochschule Emden/Leer und die AG EMS laden im Rahmen des Jubiläumsjahres „50 Jahre Hochschule in Ostfriesland“ zu einer Veranstaltung mit Hochsee-Flair ein: Am Mittwoch, 14. Juni, spricht Prof.-Ing. Freerk Meyer vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften ab 20 Uhr zum Thema „Schiffsantriebe der Zukunft“ auf der Borkumfähre „MS Ostfriesland“ am Emder Außenhafen. Der Eintritt ist frei.

Die AG EMS hat die Fähre im Jahr 2014 in einem aufwendigen Verfahren auf den Betrieb mit Flüssigerdgas (LNG) umrüsten lassen – als erstes Schiff unter deutscher Flagge. Damit hat sich die Reederei, die in langer Tradition den Fährverkehr von Emden und Eemshaven nach Borkum betreibt und in vielen weiteren touristischen Sektoren aktiv ist, bereits früh mit der neuen Technologie auseinandergesetzt.

Dass LNG umweltverträglicher als Dieselkraftstoff ist, der Weg zu einer nachhaltig sauberen Lösung in der Schifffahrt jedoch noch ein langer sein wird, möchte Hochschulprofessor Freerk Meyer in seinem Vortrag erläutern. Er wird dabei im Hinblick auf das 50-jährige Jubiläum einen kurzen Einblick in die Entwicklung vom Dampfer zu modernen Schiffsantrieben geben und erläutern, warum LNG für die Seeschifffahrt ein sinnvoller Kraftstoff ist und welche ressourcenschonenden Alternativen zurzeit diskutiert werden.

Der rund einstündige Vortrag beginnt um 20 Uhr an Bord der MS Ostfriesland am Borkumkai im Außenhafen. Im Anschluss bietet Claus Hirsch, Prokurist und Fleet-Manager bei der AG EMS; eine Führung durch Bereiche des Schiffs an, die den Passagieren normalerweise verborgen bleiben.

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news-6369 Sun, 04 Jun 2023 13:08:55 +0200 Maritime Forschung im Fokus der Politik https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6369&cHash=3fbe6c642736e483fc3b5041f3e48905 Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft zu Besuch in Leer Der Koordinator Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Dieter Janecek machte sich in der vergangenen Woche ein Bild über die Herausfor-derungen und Potentiale Maritimer Forschung in Leer. Neben einem Besuch des MARIKO stand auch eine umfassende Führung durch das neue Maritime Technikum des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer auf dem Programm. Begleitet wurde Janecek von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies sowie den Bun-destagsabgeordneten Anja Troff-Schaffarzyk und Julian Pahlke sowie dem Landtagsabge-ordneten Nico Bloem.

Im MARIKO ging es einführend zunächst um die Themen Green Shipping, Digitalisierung und Young Maritime Talents. Im Anschluss daran gab es im Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften praktische Ein- und Ausblicke in die Forschungen für eine Schifffahrt der Zukunft. Hier arbeitet die Hochschule Emden/Leer eng mit der Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität zusammen, wie die beiden Professoren Dr. Jann Strybny und Kapt. Michael Vahs erläuterten. Natürlich gab es auch Forschung „zum Anfassen“, bei-spielsweise in Form eines Modells zum Untersuchen des Sedimenttransportes und zu Wasser in Gestalt eines Modells zum Erforschen und Optimieren des Strömungswiderstandes. Span-nend waren für die Gäste auch die beiden Verbundprojekt INNOSegler und FlettnerFLEET. Hier geht es zum einen um den Entwurf eines CO2- freien Fahrgast- und Forschungsschiffes. Ziel von INNOSegler ist, ein entsprechendes Schiff zu entwerfen, welches für 250 Gäste aus-gelegt wird und Tagestörns als Dialog zwischen Wissenschaft und der breiten Öffentlichkeit von einem norddeutschen Hafen aus durchführen kann. Das Verbundprojekt „FlettnerFLEET“ verfolgt hingegen das Ziel, die Flettner-Technologie in Deutschland für eine breite Anwendung in der nationalen und internationalen Schifffahrt weiterzuentwickeln und mit diesem Windzu-satzantrieb einen Beitrag zum Klimaschutz in der Schifffahrt zu leisten.

„Wir sind auf die maritimen Hochschulen vor Ort angewiesen, denn diese tragen, wie bei-spielsweise die Hochschule Emden/Leer, maßgeblich zum Erhalt des maritimen Standorts in Deutschland bei und bilden Fachkräfte für die maritime Industrie aus“, zeigte sich der Maritime Koordinator der Bundesregierung Dieter Janecek nach seinem Besuch beeindruckt von den Forschungsaktivitäten.

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news-6350 Wed, 03 May 2023 09:28:45 +0200 Zukunftstag am Maritimen Campus https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6350&cHash=33c0fef4147160cb8b55fe6726bc2277 Mädchen und Jungen lernten Fachbereich in Leer kennen Der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer hat sich auch in diesem Jahr wieder am Zukunftstag für Schülerinnen und Schüler beteiligt. Nachdem in den letzten beiden Jahren nur Online-Veranstaltungen angeboten werden konnten, gab es am 27. April 2023 endlich wieder die Möglichkeit, den gesamten Maritimen Campus in Leer vor Ort in Augenschein zu nehmen.

Beim Girls Day wurde unter dem Motto „Hochschule für Meer! Forscherin oder Kapitän(in)!“ der Kurs auf viele Berufsfelder aufgezeigt. Dabei lernten die 11 Schülerinnen mehrere Mitarbeiterinnen des Fachbereichs und deren Lebensläufe kennen. Es wurde deutlich, dass Biographien häufig nicht schnurgerade verlaufen und relativ kleine Entscheidungen zu einem viel größeren Ziel führen können. In den praktischen Teilen des Tages haben die Teilnehmerinnen eine elektronische Seekarte und Teile der Forschungseinrichtungen im Maritimen Technikum bedient. Besonders die selbst zu bauende Wirbelkanone wurde gerne mit nach Hause genommen.

Der Boys Day stand unter dem Motto „Berufe an der Hochschule in Verwaltung und Bibliothek“. Die Bibliothek wurde mit vielen Aktivitäten vorgestellt. Es war für viele der 10 Besucher interessant, dass zur Arbeit in der Hochschulverwaltung auch die Organisation von Veranstaltungen und Marketing gehört. Den Teilnehmenden wurden u.a. die Studienangebote des Fachbereichs, wie bspw. der neue Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen der Maritimen Wissenschaften“ vorgestellt. Außerdem gab es weitere Informationen zu Schnuppermöglichkeiten an der Hochschule, wie z.B. das Niedersachsen-Technikum oder das Programm „Student*in für einen Tag“.

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news-6337 Thu, 13 Apr 2023 12:29:48 +0200 Lange Nacht am Maritimen Campus https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6337&cHash=1731907f0c3b62f82d858e80e5f73aed Fachbereich präsentiert sich der Öffentlichkeit am 1. Juli Am Samstag, den 01.07.2023, veranstaltet der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Windenergiesysteme IWES und der MARIKO GmbH die „Lange Nacht am Maritimen Campus“ in der Bergmannstraße in Leer. Der Maritime Campus ist ein national und international anerkanntes Kompetenzzentrum für die Zukunft der Schifffahrt sowie die Ausbildung von maritimen Fach- und Führungskräften. Zum 200-jährigen Bestehen der Stadt Leer und zum 50-jährigen Jubiläum der Hochschule Emden/Leer sind alle Interessierten herzlich eingeladen, den Campus, das Maritime Technikum, ein Wattenmeer-Laboratorium und vieles mehr zu entdecken. Für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sowie Getränke, leckere Snacks und gute Live-Musik am Abend ist gesorgt.

Programm

16-20 Uhr: Maritim macht mit! – Mitmachaktionen für Klein und Groß

18-22 Uhr: Maritim macht schlau! – Studium, Wissenschaft und Forschung zum Anfassen

20-24 Uhr: Maritim macht Laune! – Schlemmen, Schnacken und Feiern

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news-6324 Mon, 20 Mar 2023 08:23:24 +0100 Frachtsegeln zurück in die Gegenwart gebracht https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6324&cHash=5d06512b8330ddd1a7ccfdcb6d637aa8 Bund fördert Vorhaben mit rund drei Millionen Euro Quelle: MARIKO Leer

Wind als Hauptantrieb der Frachtschifffahrt – was vor 100 Jahren, bevor fossile Energieträger zum Standard wurden, üblich war, könnte auch in Zukunft wieder relevant werden. Mit dem Entwurf eines neuen Typs Frachtsegler wird das Konsortium des von BMDV geförderten Projektes „Frachtsegler mit alternativen Antrieben“, kurz: „rasant“ ein Schiffkonzept schaffen, das den Anforderungen moderner Frachtschifffahrt gerecht wird und dabei den Wind als Hauptantrieb nutzt. Ein klimaneutrales Antriebskonzept auf wasserstoffbasierten erneuerbaren Kraftstoffen (E-Fuels) steht dabei als Zusatzantrieb zur Verfügung.

Herausforderung: Nutzung des Windes als Hauptantriebsquelle

Bisherige Windnutzungskonzepte sehen Windantriebe als Zusatzantriebe an. Sie werden auch als Wind-Assisted Proplusion Systems (WAPS) bezeichnet. Die Herausforderung des aktuellen Projektes ist es, den Wind als Hauptantriebsquelle für ein Frachtschiff zu nutzen. Das erfordert ein komplettes Umdenken im Schiffsentwurf mit einem Segelsystem, das auch die Marktfähigkeit eines solchen umwelt- und klimafreundlichen Schiffs im Blick behält. „Grundsätzlich ist ein moderner Frachtsegler keine Utopie, es erfordert aber eine geschickte Kombination von Design, Technologie und Betreiberkonzept, um ein funktionierendes Schiff zu erhalten“ so Projektleiter Prof. Kapitän Michael Vahs von der Hochschule Emden/Leer. Im Projekt wird technologieoffen nach dem optimalen Segelsystem für die anstehende Aufgabe gesucht, das dann in den Schiffsentwurf integriert wird.

„Auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Schifffahrt unterstützen wir innovative Technologien und Konzepte. Im Rahmen eines technologieoffenen Ansatzes stehen auch bewährte Hauptantriebsquellen wie der Wind zunehmend im Fokus der Schifffahrt. Mit der Förderung dieser Studie zu einem innovativen Frachtsegler legen wir den Grundstein für ein gänzlich neues Schiffskonzept, das den Einsatz von Wind und E-Fuels an Bord intelligent miteinander kombiniert. Durch die Beteiligung zahlreicher Partner an der Studie unterstützen wir deutsche Unternehmen in ihren Aktivitäten für eine innovative und klimaneutrale Schifffahrt.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

Energieerzeugung an Bord durch wasserstoffbasierte Kraftstoffe

Der Zusatzantrieb wird mit wasserstoffbasierten erneuerbaren Kraftstoffen realisiert. Synthetische Kraftstoffe wie Methanol oder SNG (Synthetic Natural Gas) sind hier denkbar. Ein Systemvergleich der Energieerzeugungsvarianten über Brennstoffzellen oder Verbrennungsmotoren wird in die Betrachtung einbezogen. Das Ziel des Projektes ist ein marktfähiges Konzept, sodass insbesondere bei der Wahl des Kraftstoffes und Energiekonzeptes auf am Markt verfügbare Technologien und Bunkermöglichkeiten geachtet werden muss. Bei der Auswahl des Antriebkonzeptes wird auch auf die Anforderungen von Reedereien Rücksicht genommen, die letzten Endes den Betrieb eines Frachtseglers realisieren müssen. Wichtiger Fokus des Projektes ist daher, mit wenig Aufwand beherrschbare Systeme an Bord zu haben, damit Frachtsegeln zum Erfolg wird.

Breite Allianz aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen der maritimen Branche

Das Projekt wird zwar von Forschungseinrichtungen durchgeführt, die Arbeiten werden aber in sehr enger Kooperation mit Ingenieurbüros, Reedereien und Zulieferern ausgeführt. Diese Kooperation ist für das Projekt von großer Bedeutung, da es auf das Wissen aus verschiedensten Fachrichtungen und Branchen ankommt, um einen für den Markt attraktiven Frachtsegler zu entwerfen.

Zum Hintergrund:

Das Projekt Frachtsegler mit alternativen Antrieben „rasant“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt rund 2,9 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Das Projekt ist zum 01. Januar 2023 gestartet und hat eine beantragte Laufzeit von zweieinhalb Jahren. Das Projektkonsortium besteht aus den folgenden Partnern, von denen die Hochschule Emden/Leer die Projektleitung übernimmt:

  • Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES (Bremerhaven)
  • Hochschule Emden/Leer (Leer)
  • Hochschule Flensburg, Maritimes Zentrum (Flensburg)
  • MARIKO GmbH (Leer)

 

Assoziierte Partner des Projektes sind:

  • Buerau Veritas SA (Hamburg)
  • Eco Flettner GmbH (Leer)
  • Freudenberg Fuel Cell e-Power Systems GmbH (München)
  • ENERCON Logistic GmbH (Aurich)
  • Hartmann Shipping Services Germany GmbH & Co. KG (Leer)
  • HB Hunte Engineering GmbH (Oldenburg)
  • Judel/vrolijk & co design + engineering GmbH (Bremerhaven)
  • Nautitec GmbH & Co. KG (Leer)
  • Ostseestaal GmbH & Co. KG (Stralsund)
  • Peters Werft GmbH (Wewelsfleth)
  • Rörd Braren Bereederungs- GmbH & Co. KG (Kollmar)
  • Verband Deutscher Reeder (Hamburg)
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news-6323 Fri, 17 Mar 2023 11:44:15 +0100 „Bringen Sie die Windkraft nach vorne“ https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6323&cHash=2930cd412a9e6cda38a7f00cdc8caa2d Symposium „Zukunftsbranche Segeltechnologie“ in Leer Am Dienstag, den 14.03.2023, fand auf dem Maritimen Campus in Leer das Symposium „Zukunftsbranche Segeltechnologie“ mit mehr als 100 Teilnehmenden und hochkarätigen Gästen und Experten aus Politik, maritimer Wirtschaft und Wissenschaft statt. Zu der Veranstaltung eingeladen hatte die Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität (unter gemeinsamer Leitung der Hochschule Emden/Leer mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES), die MARIKO GmbH und das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen.

Grußwort des Bundestagsabgeordneten Julian Pahlke

Die Frage wie die Weltbevölkerung im Einklang mit dem blauen Planeten, den sie jahrzehntelang fast bis an seine Grenzen ausgereizt hat, auch zukünftig leben kann und wie insbesondere Segeltechnologien einen praktischen Beitrag zum maritimen Klimaschutz leisten können, ist hochaktuell. Frank Schätzing hat die Thematik bereits vor gut 20 Jahren in seinem Thriller „Der Schwarm“, dessen Verfilmung als achtteilige Serie derzeit in der ZDF-Mediathek verfügbar ist, aufgegriffen. Er erzählt vom Kampf der Menschheit gegen eine unbekannte Schwarmintelligenz aus dem Meer, die sich mit zunehmenden Angriffen aus der Tiefsee am Menschen, der ihren Lebensraum mit all seinem Müll und CO2 zerstört, rächt. Genau dieses fiktiven Beispiels bediente sich Julian Pahlke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Unterems, bei seinem motivierenden Grußwort an das Plenum zum Einstieg in die Veranstaltung. Der begeisterte Wassersportler (Segeln und Surfen) rief dazu auf, alle Kräfte der maritimen Branche für die Entwicklung fossilfreier und praxistauglicher Segelantriebe in der Schifffahrt zu bündeln.

Videobotschaft von Profisegler Boris Herrmann aus dem Südpolarmeer

Auch Profisegler Boris Herrmann, der derzeit mit seinem Team Malizia die Welt im Rahmen der diesjährigen Ocean Race-Regatta umsegelt, richtete sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmenden der Veranstaltung. Der in Oldenburg geborene Skipper warb für eine Reduktion der CO2-Emissionen durch Windkraft sowie eine Rückbesinnung auf die Wurzeln der Seefahrt und wünschte dem Plenum einen produktiven Austausch sowie innovative Resultate im Sinne einer klimaneutralen Schifffahrt. Die Videobotschaft von Boris Herrmann ist unter www.youtube.com/watch verfügbar.

Vertreten war das Team Malizia darüber hinaus auch vor Ort in Leer, durch ihren Commercial Manager Cornelius Eich, der insbesondere für mehr Schnelligkeit und Pragmatismus bei der Praxisumsetzung von klimarelevanten Forschungserfolgen in die Schifffahrt plädierte.

Aktualität der Thematik

„Auf dem Weg zu nachhaltiger maritimer Mobilität ist die Nutzung von Windenergie elementarer Bestandteil und schreitet bereits stetig voran“, erklärt das Leitungsteam der Fraunhofer AG Nachhaltige Maritime Mobilität bestehend aus Prof. Kapt. Michael Vahs, Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny und Hans Kyling. Weltweit werden derzeit zahlreiche Projekte bekannt gegeben. Insbesondere Tanker und Bulker bieten großes Potenzial. Aber auch andere Schifffahrtsmärkte zeigen zunehmend großes Interesse an grünen Schiffen mit Windzusatzantrieb. Für die deutsche sowie regionale maritime Wirtschaft bietet die Transformation zu einer klimaneutralen Schifffahrt große Chancen, eine Zukunftsbranche maßgeblich zu prägen.

Spannende Vorträge zu innovativen Projekten

Innovativ und vielseitig waren die Projekte und Themen, die im Rahmen des Symposiums vorgestellt und diskutiert wurden. Ralf Oltmanns von der ECO Flettner GmbH aus Leer und Sören Berg von der MARIKO GmbH stellten das Großprojekt FlettnerFLEET vor. Das durch den Bund geförderte Vorhaben startete zu Jahresbeginn und soll die innovative Flettnerrotor-Technologie für die Schifffahrt auf ein neues Niveau heben und so als Grundlage für umfangreiche Emissionseinsparungen fungieren. Zu Gast war auch Torsten Conradi von der judel/vrolijk & co aus Bremerhaven, einem der weltweit bekanntesten Yachtkonstruktionsbüros. Er präsentierte ein Konzeptdesign für ein klimaneutrales Passagierschiff, das unter Segeln fährt. Mit H. Christoph Enge von der Lampe & Schwartze Marine Underwriting, einer führenden Transportversicherungsgesellschaft aus Bremen, die u.a. die Rennyacht „Malizia-Seaexplorer“ von Boris Herrmann versichert, war ein weiterer Fachmann der maritimen Branche Teilnehmer des Symposiums. Er fokussierte bei seinem Vortrag die Risikobewertung und das damit verbundene Versicherungsmanagement einer aufstrebenden Berufsschifffahrt unter Segeln.

Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität

Als Organisator der Veranstaltung brachte sich die Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität intensiv in die Fachvorträge der Veranstaltung ein. Dr. Tobias Meyer und Adam Zuga vom Bremerhavener Teil der Gruppe am Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme stellten im Rahmen des Symposiums Konzepte für die Automatisierung von Segelsystemen vor und erläuterten dabei u.a. den Einfluss des Mastbiegemoments auf die Betriebssicherheit und den Komfort für Passagiere an Bord eines Segelschiffs. Die umfangreichen Forschungsmöglichkeiten am Leeraner Standort der Fraunhofer AG wurden anhand spannender Projektvorträge vorgestellt. Arne Daniel, Kai Hillers, Leonie Walter und Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny berichteten im Zusammenhang der hybriden Modellierung der Hydro- und Aerodynamik von Segelfahrzeugen über den Einsatz von hochmodernen 3D-Druckern für die Herstellung von Prototypen sowie detaillierte Messungen im Schlepptank des Maritimen Technikums. Spannend war auch der Vortrag von Prof. Kapt. Michael Vahs und Sascha Strasser zur technischen Projektumsetzung für Segelfahrzeuge in der Berufsschifffahrt. Im Zentrum des damit verbundenen Projekts „Transitioning to Low Carbon Sea Transport“ geht es u.a. um die Entwicklung und den Bau eines klimaneutralen Lastenseglers für die Marshall-Inseln im Südpazifik.

Gelungene Veranstaltung mit Neuauflage in 2024

Den Abschluss der gelungenen Veranstaltung bildete eine von Katja Baumann, Geschäftsführerin der MARIKO GmbH, moderierte Diskussionsrunde im Maritimen Technikum. In einem waren sich alle Anwesenden einig: Vor dem Hintergrund des maritimen Klimaschutzes und steigender Energiepreise sind auch in der Schifffahrt dringend Antriebsalternativen und innovative Technologien gefragt. Was liegt da näher, als sich auf die Wurzeln der Seefahrt zu besinnen und den Wind zu nutzen? Er ist kostenlos verfügbar und nicht nur auf den Einsatz mit konventionellen Segeltüchern beschränkt.

Die Initiatoren des Symposiums waren mit dem Zuspruch und dem Verlauf der Veranstaltung mehr als zufrieden. Katja Baumann von der MARIKO GmbH versprach eine Neuauflage der Veranstaltung in 2024 und zog ein positives Fazit: „Es hat sich wieder mal gezeigt, dass unser Symposium auf dem Maritimen Campus in Leer eine optimale Plattform ist, um eine äußerst bedeutsame Thematik gemeinsam mit zentralen Akteuren und Experten der maritimen Branche am Beispiel wirtschaftlich tragfähiger und innovativer Segelkonzepte zu diskutieren.“ Auch Prof. Strybny war sehr angetan von der Veranstaltung und sieht in der Thematik eine große Zukunftschance für die Region: „Im Hinblick auf eine klimaneutrale Schifffahrt ist der Standort Leer insbesondere durch unser Maritimes Technikum, das angeschlossene Maritime Kompetenzzentrum sowie die modern aufgestellten Studiengänge des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer bereits eines der zentralen maritimen Forschungs- und Ausbildungszentren in Deutschland. Klimaneutrale Schifffahrt ist eine so wichtige Aufgabe, in der jede Menge Zukunft steckt und ich bin froh, dass wir das Thema gemeinsam mit so vielen Experten der Branche wieder ein Stück weiter nach vorn gebracht haben.“ Sein Kollege Prof. Vahs betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit von maritimer Wissenschaft und Wirtschaft für das Thema: „In Deutschland gibt es bereits viele wissenschaftliche Initiativen zu klimaschutzrelevanter maritimer Technologie und zur Entwicklung von Wind angetriebenen Schiffen, doch aus den Forschungserfolgen müssen im nächsten Schritt tatsächliche Geschäftsmodelle für eine nachhaltige maritime Wirtschaft entstehen.“


Über die Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität

Mit der Gründung der „Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität“ in Leer und Bremerhaven wird unter gemeinsamer Leitung eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer Institut für Windenergiesysteme IWES und der Hochschule Emden/Leer aufgebaut. Im Fokus steht die wissenschaftliche Erschließung der Segeltechnologie und hybrider Antriebe. Die Gesamtheit der Schiff-Wasserstraßen-Meeresumwelt-Interaktion wird in die Betrachtungen einbezogen. Das Spektrum des wissenschaftlichen Angebots reicht von der Bereitstellung interdisziplinärer Großlaboratorien und dem Bau von Prototypen im Labor- und Realmaßstab bis zu Leistungsprognosen und -validierung sowie einem Test- und Prüfwesen mit internationalem Service.

Die Teams in Leer und Bremerhaven konzentrieren sich in enger Abstimmung auf Designkonzepte und wissenschaftliche Studien für eine emissionsfreie Schifffahrt. Im experimentellen Bereich bildet das Maritime Technikum in Leer das Herzstück der Fraunhofer-Arbeitsgruppe. Die gemeinsamen methodischen Schwerpunkte liegen im Bereich der maritimen Hydro- und Aerodynamik, der Automatisierungs- und Systemtechnik und der Werkstofftechnologie. Hybride Modellkonzepte ergeben sich aus der Verschneidung leistungsfähiger Modellierung und Simulation mit Messtechnologie im Labor und auf See. Eine besondere gemeinsame Expertise liegt in der Nutzung sogenannter Crossover- und Upscaling-Effekte zwischen Segeltechnologie und klassischen Windenergiesystemen.


Über das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen

In Anerkennung ihrer Verantwortung für Wirtschaft und Umwelt hat die Landesregierung das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen an den Standorten Leer und Elsfleth auf den Weg gebracht, das gezielt und bedarfsgerecht die aktuellen und wichtigen Fragestellungen aufgreift, bewertet und mögliche Lösungen im Themenfeld GreenShipping entwickelt. Dabei wurden umfangreiche Vorarbeiten des Maritimen Strategierates Weser-Ems berücksichtigt. Es geht darum, die verfügbaren fachlichen Kompetenzen mit den relevanten Problemen in Deckung zu bringen und im Rahmen von Projekten bedarfsgerecht auf höchstem technischem Niveau einer Lösung zuzuführen. Mit dem Kompetenzzentrum GreenShipping stellt sich Niedersachsen den konkreten Herausforderungen, Bedingungen und Wünschen der maritimen Wirtschaft mit dem Ziel, Schifffahrt zu wirtschaftlichen Bedingungen ressourcenschonender und umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei soll das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen bei Umweltproblemen branchenübergreifend den Dialog mit den Beteiligten suchen und Lösungsoptionen koordinieren. Auf der Grundlage einer leistungsfähigen Infrastruktur kann das Kompetenzzentrum zudem eine Plattform für anwendungsorientierte Forschung bieten. Das vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt wird von der MARIKO GmbH, dem Maritimen Cluster Norddeutschland e. V. (MCN e. V.), der Hochschule Emden/Leer, der Jade Hochschule, der Fraunhofer Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität (Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme IWES und der Hochschule Emden/Leer) und dem DLR-Institut Systems Engineering für zukünftige Mobilität gemeinsam realisiert.

 

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news-6302 Fri, 17 Feb 2023 14:23:04 +0100 Offshore-Stammtisch am Maritimen Campus https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6302&cHash=e3a8dee04e6699bcde7a542f576051e5 Branchenvertreter trafen sich am Hochschulstandort Leer Mehr als zwei Jahre ist es her, dass die Hochschule Emden/Leer und die IHK für Ostfriesland und Papenburg zuletzt zum beliebten Offshore Stammtisch einluden. Im Januar war es dann endlich wieder soweit: Im Maritimen Technikum am Hochschulstandort Leer begrüßte Präsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz rund 80 Teilnehmende. Nach häufigen Nachfragen in den vergangenen Monaten habe man sich gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer dazu entschieden, den Offshore Stammtisch wieder aufleben zu lassen.

Ihren Ursprung hat die Veranstaltung im Jahr 2010, als erstmalig die Offshore Tage stattfanden, die einen gleichnamigen Stammtisch zur Folge hatten. Rechnete man ursprünglich mit 30 bis 40 Besucher:innen, waren es bei den meisten Stammtisch-Treffen mehr als 100 Gäste. Wie auch vor der Corona-Pause soll der Offshore-Stammtisch erneut an verschiedenen Standorten stattfinden.

Im Januar machte der Maritime Campus Leer den Anfang. Knapp zehn Millionen Euro investierte die Hochschule Emden/Leer hier in der Vergangenheit. Laut Kreutz sei dies ein „klares Bekenntnis zum Standort Leer“. In seiner Begrüßungsansprache betonte er zudem die hohe Relevanz des Themas Offshore.

Im Anschluss hatten Dr. Stephan Kotzur und Prof. Dr. Marcus Bentin (Dekan des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften) die Gelegenheit, ihr Projekt DecomTools vorzustellen. Das mit 13 internationalen Partner:innen umgesetzte Projekt widmet sich dem Rückbau von Windkraftanlagen im Offshore-Bereich. Die meisten derzeit aktiven Windkraftanlagen auf hoher See haben eine Lizenz für maximal 25 Jahre, ehe ein Rückbau erforderlich wird. DecomTools widmet sich dabei den logistischen Herausforderungen rund um die Stilllegung solcher Anlagen und mögliche Recycling-Optionen.

Kotzur und Bentin stellten in ihren Kurzvorträgen einzelne Aspekte des DecomTools-Projekt vor, berichteten über die bisher erzielten Ergebnisse und präsentierten einzelne Simulationen, die für das Projekt von Bedeutung sind. Ein Ergebnis war beispielsweise die Reduzierung der CO2-Emissionen für die Stilllegung der relevanten Aktivitäten sowie Transporte, wie Jan Schneider aus dem Projektteam mitteilte. Allerdings seien die Details für jeden Windpark unterschiedlich.

Zudem konnten auf technischer Seite für den Abbau der Anlagen verschiedene öko-innovative Konzepte, Lösungen und Werkzeuge entstehen; auf dem Markt gibt es jedoch bereits Lösungen, sodass der Bedarf auf technischer Seite in Zukunft geringer ausfallen dürfte. Schneider hält es jedoch für sinnvoll, „neue Schiffe mit alternativen und zukunftsweisenden Antrieben einzusetzen“, damit hierdurch weiterhin CO2 eingespart werden könne. Das sei gleichermaßen aus technischer und logistischer Sicht ratsam. Für die Zukunft braucht es in erster Linie entsprechende Fachkräfte, die dafür qualifiziert sind, die Offshore-Windlanlagen stillzulegen. Ebenso braucht es Erweiterungen bei der Infrastruktur in den entsprechenden Häfen.

Mit Hilfe der durch das Projekt DECOM Tools entwickelten Virtual-Reality-Modelle und der E-Learning-Module ist es möglich, Personal zu qualifizieren, das auch weiterhin an der Hochschule zur Verfügung steht. Laut Schneider braucht es für die Zukunft außerdem noch weiterer Forschung für das Recycling der jeweiligen Komponenten. Vor allem bei den Verbundwerkstoffen in den Rotorblättern gibt es noch Handlungsbedarf, da noch keine effizienten Lösungen zur Verfügung stehen.

Anschließend ging es zum kulinarischen Teil der Neuauflage des Offshore-Stammtisches über. Im Maritimen Technikum warteten unter anderem Labskaus, Fisch und Getränke auf die Teilnehmenden. Dazu gab es die Möglichkeit, sich mit Hilfe von VR-Brillen einen Eindruck über das Projekt DecomTools zu verschaffen und beispielsweise zu versuchen, sich in der virtuellen Realität auf einem Schiff, dem Decom Tools Vessel, zu bewegen.

Weiterhin gab es die Gelegenheit, das Maritime Technikum mitsamt aktueller Projekte zu besichtigen.

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news-6285 Mon, 30 Jan 2023 09:49:00 +0100 Innovative Offshore-Ideen in Belgien vorgestellt https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6285&cHash=72386049ea8314eee3344e145adbe869 Abschlusskonferenz zum Projekt „Decom Tools“ in Oostende Das internationale Projekt Decom Tools zur Erforschung innovativer Konzepte für den Umgang mit am Ende ihrer Lebenszeit stehende Offshore-Windkraftanlagen ist in der vergangenen Woche bei einer großen Abschlusskonferenz im belgischen Oostende vorgestellt worden. Rund 100 Stakeholder aus der Offshore-Industrie waren dabei zusammengekommen, um sich zu den neuesten Innovationen in der Windkraftbranche auszutauschen

In den vergangenen fünf Jahren hatten die Projektpartner aus sechs europäischen Ländern, zu denen auch die Hochschule Emden/Leer gehört, vom Abbau und Abtransport über politische Perspektiven bis hin zu Recyclingkonzepten alles auf den Prüfstand gestellt. Die meisten Windenergieanlagen sind auf eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren ausgelegt und zertifiziert. Nach diesem Zeitraum müssen sie außer Betrieb genommen oder die akkreditierte Betriebsdauer verlängert werden, oft begleitet von einem Repowering.

Während Verfahren zur Stilllegung und Repowering von Onshore-Windparks bekannt sind, ist die Erfahrungen mit Offshore-Windparks begrenzt. Ein gesamt nachhaltiger Ansatz für das Ende des Lebenszyklus von Offshore-Windparks fehlt. Das internationale Forschungsprojekt „DecomTools“ hatte zu Ziel, diese Lücke durch die Entwicklung von öko-Innovativen Konzepten zu schließen.

Die Hochschule Emden/Leer - insbesondere das Hochschul-Institut Logistik – hatte die Leadpartnerschaft übernommen und war somit vor allem für die Koordination und das Projektmanagement zuständig. Zudem hatte die Hochschule ein Arbeitspaket übernommen, in dem unter anderem eine logistische Simulations Analyse, ein innovatives Schiffsdesign sowie verschiedene Virtual-Reality-Modelle entwickelt wurden.

 

Die Projektleiter, Prof. Dr Marcus Bentin, Dekan des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer, und Dr. Stephan Kotzur, Direktor des Hochschul-Instituts Logistik (HILOG), gaben gemeinsam mit Kommunikationsleiterin Charlotte Lundsberg Baumgartner vom Energy Cluster Denmark eine Einführung in die Inhalte des Projekts. Einen Keynote-Vortrag zum Thema „A European perspective on decommissioning and offshore wind“ hielt Alexander Vandenberghe, von WindEurope.

Während der Abschlusskonferenz erhielten die Teilnehmer bei Vorträgen und Diskussionen einen detaillierten Überblick über die Ergebnisse des Projekts. Berücksichtigt wurden innovative Technologien und Demonstrationspiloten aus den Bereichen Logistik, Schiffsdesign sowie Up- und Recycling. Diese wurden ergänzt durch technische Konzepte zur Prozessoptimierung für den Rückbau einzelner Offshore-Windenergieanlagen sowie durch wirtschaftliche und politische Analysen des Offshore-Stilllegungsmarktes. Darüber hinaus gab es ausreichend Möglichkeiten zum Netzwerken mit verschiedenen Stakeholdern aus der Branche.

Das Projekt DecomTools wird im Rahmen des INTERREG VB North Sea Region Programms mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das Projekt startete im August 2018 und endet im Januar 2023. Es besteht aus insgesamt 13 Partnern aus sechs verschiedenen europäischen Ländern der Nordsee Region. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter bit.ly/3jcYgWT.

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news-6278 Wed, 11 Jan 2023 13:30:13 +0100 Klimaneutral unterwegs mit dem Wassertaxi https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6278&cHash=5ed36b5dd4190bc672a87f86f1f13a33 Erfolgreicher Abschluss des Technologieprojekts H2WATT Wassertaxi, Solarpark, klimafreundliche Bahn - welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt, Wasserstofftechnologien in einer Beispiel-Region zu nutzen, ist in den vergangenen beiden Jahren im Projekt „H2Watt“ untersucht worden. Koordiniert vom Maritimen Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leer und unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer wurden für die Nordseeinseln Ameland und Borkum verschiedene Teilprojekte erarbeitet und im Dezember bei einer Abschlusskonferenz in Leer präsentiert.

Im Fokus der zweijährigen Projektarbeiten standen Verfahren und Systeme zur effizienten Produktion und Speicherung sowie zu Transport und Nutzung von Wasserstoff. Die Hochschule Emden/Leer beteiligte sich unter anderem mit der Entwicklung eines so genannten Range Extenders für ein batterie-elektrisches Wassertaxi. Die Entwicklung des Prototyps soll dem Wasserfahrzeug mehr Reichweite und somit Einsatzflexibilität verleihen und gleichzeitig die Anforderungen eines klimaneutralen Betriebs im Wattenmeer erfüllen, wie Prof. Kapt. Michael Vahs vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften erläuterte.

Ausgangslage und Aufgabenstellung war die Lösung des Reichweitenproblems batterie-elektrischer Antriebe. „Die Installation von großer Batterieleistung ist kostenintensiv und führt zu einer erheblichen Gewichtserhöhung bei Fahrzeugen“, so Vahs. Ein Wasserfahrzeug müsse jedoch leicht gebaut werden, um höhere Geschwindigkeiten in Gleitfahrt realisieren zu können.

Kann das Problem nicht durch eine entsprechende Ladeinfrastruktur in den Häfen gelöst werden, so bietet ein Range Extender eine Alternative: Er erzeugt aus einem Kraftstoff elektrische Energie zum Aufladen der Batterien. Als Anforderung an die Klimaneutralität muss dieser Kraftstoff entsprechend erzeugt werden, etwa auf Basis von Wasserstoff aus Windstrom. „In künftigen Verfahrensschritten kann ein Kraftstoff produziert werden, der die Logistik und Tanktechnologie an Bord wesentlich vereinfacht“, so Vahs. So gelte das flüssige und wasserlösliche Methanol als sehr praktikabel in diesem Zusammenhang. 

In vorausgegangenen Studien wurden verschiedene technische Optionen betrachtet und bezüglich der technischen Umsetzbarkeit, einer praktikablen Kraftstofflogistik und einer akzeptablen Kosteneffizienz bewertet. Für den angestrebten Leistungsbereich zwischen 15 kW und 30 kW fiel die Wahl auf einen Generator, der mit grünem Methanol betrieben werden soll. Nach der Prüfung aller Bestandteile des Zweizylinder-Benzinmotors auf Methanolverträglichkeit wurden die Kraftstofffördermenge und der Zündzeitpunkt angepasst – mit Erfolg: Auf dem Prüfstand im Motorenlabor der Hochschule bestand der Motor alle erforderlichen Tests. Der Praxistest wurde mit der als Projektpartner beteiligten Reederei Norden Frisia auf der Strecke von Norddeich nach Norderney umgesetzt.

„Das Konzept hat alle Beteiligten durch den einfachen technischen Aufbau und Betrieb überzeugt“, zog Vahs eine positive Bilanz. Das Wassertaxi stelle somit eine schnell umsetzbare Lösung für kleine klimaneutral zu betreibende Wasserfahrzeuge dar, die keine hohen Anforderungen an Infrastruktur, Sicherheitstechnik und Kraftstofflogistik stellt. Das Antriebskonzept sei zudem für eine spätere Umrüstung auf die zurzeit noch relativ kostenintensive Brennstoffzellentechnologie geeignet, die den Wirkungsgrad noch erhöhen könne. Das Wassertaxi soll zukünftig für weitere Entwicklungen und Erprobungen auf dem Gebiet der nachhaltigen klimaneutralen Antriebstechnologie betrieben werden und den Studierenden als experimentelles Reallabor zur Verfügung stehen. 

Das Projekt H2Watt wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Niedersachsen (Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung) sowie der Provinzen Drenthe, Friesland und Groningen kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programm-Management INTERREG bei der Ems Dollart Region (EDR).

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Technische Daten des klimaneutralen Wassertaxis der Hochschule Emden/Leer:

 

Länge

8 m

Breite

6 m

Tiefgang

ca. 0.20 m

Entwurf

Katamaran, Parametric Fast Hull (PFH)

Konstrukteur

DW Shipconsult

Bauwerft

MFH Emden

Elektrischer Antrieb

2 x Torqeedo DB80

Antriebsleistung – elektrisch

Reichweite bei einer Batterieladung

2 x 50 kW

15 – 30 sm (2 x 40 kWh)

Range-Extender – Methanol Generator

ca. 20 kW elektrische Ladeleistung

Geschwindigkeit (Service)

12 kn

Max. Geschwindigkeit

16 kn

 

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news-6252 Mon, 14 Nov 2022 12:02:02 +0100 Hochschule kooperiert mit zyprischem Schifffahrts-Unternehmen https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6252&cHash=1a4f263eadfd9305a3d461024a406f34 Vertragsunterzeichnung mit Marlow Navigation am Maritimen Campus Der Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem in Zypern ansässigen Schifffahrts-Unternehmen Marlow Navigation geschlossen. Für die offizielle Besiegelung der Zusammenarbeit kamen jetzt Prof. Dr. Marcus Bentin, Dekan des Fachbereichs, und Jan Meyering, Managing Director von Marlow Navigation, im Technikum des Maritimen Campus Leer (MCL) zusammen.

Marlow Navigation sorgt im Auftrag von Schiffseignern und -managern für die Gestellung von Schiffsbesatzungen. Dazu gehören unter anderem die vertragliche Anstellung, die Verwaltung inklusive Reiseplanung und -durchführung sowie die Aus- und Weiterbildung von Seeleuten gemäß den sich entwickelnden Anforderungen der maritimen Industrie. „Wir blicken auf eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit zurück und freuen uns, diese Kooperation im Interesse der deutschen maritimen Industrie fortzuführen“, erklärte Meyering.

Im Kooperationsvertrag bringt das Unternehmen seine Unterstützung für die nautische Ausbildung zum Ausdruck. Den Nautik-Studierenden vom Maritimen Campus Leer wird die Möglichkeit gegeben, ihre Praxissemester abzuleisten. „Für uns als Fachbereich ist dies natürlich eine tolle Ergänzung unseres attraktiven und internationalen Angebots“, so Bentin.

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news-6244 Wed, 26 Oct 2022 09:03:07 +0200 Ehrung der „Besten“ am Maritimen Campus https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6244&cHash=fe025176c9358dee054c94a8beff5085 Auszeichnungen und Ehemaligentreffen wurden am Hochschulstandort Leer gefeiert Nach zweijähriger Pause konnten im Oktober wieder die besten Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Nautik und Seeverkehr, Schiffs- und Reedereimanagement (SRM) sowie Maritime Technology and Shipping Management (MTSM) in Präsenz am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/Leer geehrt werden. Viele von ihnen waren der Einladung zum Maritimen Campus in Leer gemeinsam mit ihren Angehörigen gefolgt.

Dekan Prof. Dr. Marcus Bentin und Studiendekan Prof. Dipl.-Ing. Freerk Meyer begrüßten im Sitzungssaal des benachbarten Maritimen Kompetenzzentrums (MARIKO) zudem viele ehemalige Studierende des Fachbereichs sowie den Vorstand des Reedervereins Ems-Dollart e.V., Daniel Grensemann. Im Anschluss an die kurzen Ansprachen wurden die „Besten“ nicht länger hingehalten. Für den Jahrgang 2020 wurden Anna-Sophia Büscher (SRM) und Meike Lichtenberg (MTSM) geehrt. Der Jahrgang 2021 wurde von Jessica Groen (SRM) repräsentiert. Svenja Carsjens (MTSM) erhielt die Ehrung für den aktuellen Jahrgang. Bei allen war damit auch eine finanzielle Unterstützung durch den Reederverein Ems-Dollart verbunden.

Die Namen der jüngst Geehrten und auch die weiterer Studierender mit hervorragenden Leistungen werden in Kürze auf der Bestentafel im Eingang des Fachbereichs ergänzt. Zudem gab es in diesem Jahr zwei Sonderpreise, die ein besonderes Engagement während des Studiums würdigten. So zeichnete sich Daniel Hofmann nicht nur im Jahr 2021 durch sein fortwährendes Engagement aus. Georg Frischer erhielt für seine Arbeit bei der Neugestaltung und Organisation der „Kellerbar“ besondere Anerkennung.

Nach dem offiziellen Teil im MARIKO erfolgte ein Umzug in das neue Maritime Technikum der Hochschule. Dort hatten die Alumni die Möglichkeit, die verschiedenen Versuche, nicht nur für die Lehre, sondern auch in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und dem Nationalpark Wattenmeer, kennenzulernen. Promovendin Leonie Walter erklärte die Aufbauten und stand für Fragen der Gäste zur Verfügung. Das Wiedersehen wurde anschließend auf dem Leeraner Gallimarkt fortgesetzt. Der Fachbereich plant, zukünftig in jedem Jahr am Gallimarkt-Freitag eine Zeugnisübergabe und ein Alumni-Treffen zu organisieren.

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news-6231 Mon, 10 Oct 2022 09:08:30 +0200 Hochschule startet mit Programm im Wattenmeer-Laboratorium https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6231&cHash=ef4585b630d364907d9fdd9e55b061d9 Anke Wessels spricht am 13. Oktober im Maritimen Technikum Die Hochschule Emden/Leer lädt für Donnerstag, 13. Oktober, zu einem Vortrag zum Thema Klimawandel in ihr Maritimes Technikum nach Leer ein. Dieser ist eingebettet in das Nachhaltigkeitszertifikat für Studierende und Schulen in der Region. Zudem ist die Veranstaltung der Startschuss für die öffentlichen Informationsangebote rund um das Thema Wattenmeer des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften als Nationalparkpartner.

Anke Wessels wird im Maritimen Technikum ab 17 Uhr über das Forschungsprojekt „WAKOS – Klimafolgenanpassung für Ostfriesland“ als aktives Mitglied des Projektteams berichten. Mit „WAKOS“ sollen auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aktuelle und mit Blick auf den Klimawandel zu erwartende Herausforderungen im Zusammenhang mit Entwässerung, dem Anstieg des Meeresspiegels oder Sturmfluten in den Fokus genommen werden. Ziel ist es, Erkenntnisse aus bisherigen Projekte und Initiativen zu nutzen, neue Entwicklungen zu voranzutreiben und eine klare Strategie für die gesamte Region zu entwickeln.

Die Referentin wird zunächst einen Überblick zum Projekt geben und anschließend die Bedeutung und die Wahrnehmung des Klimawandels für und in Ostfriesland thematisieren. Auch die Erwartungen an die Wissenschaft werden in diesem Zusammenhang diskutiert. Dass diese Themen nicht früh genug im Sinne einer nachhaltigen Bildungsstrategie vermittelt werden können, betont Prof. Dr. Jann Strybny vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften: „Wir möchten mit dieser Veranstaltung unser Wattenmeer-Laboratorium für Schulen in der Region eröffnen, um den Akteurinnen und Akteuren von morgen Wissenswertes über diese wertvolle Ressource unserer Küstenregion anschaulich zu vermitteln.“

Das Maritime Technikum in Leer ist das neue Großlaboratorium der Hochschule für alle Fragen der nachhaltigen maritimen Mobilität. Strybny hat den Aufbau dieser Einrichtung am Hochschulstandort Leer intensiv begleitet und zu einer Fraunhofer Arbeitsgruppe entwickelt. Zur Öffnung dieser Einrichtung für alle Bürgerinnen und Bürger wurde unter der Bezeichnung Wattenmeer-Laboratorium eine enge Kooperation mit dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer eingegangen.

Die Veranstaltung in der Bergmannstraße 36 in Leer ist kostenlos und für alle Interessierten offen. Anmeldungen nimmt Anna Gerritzen, Koordinatorin für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung an der Hochschule Emden/Leer, per Mail an anna.gerritzen(at)hs-emden-leer.de entgegen.

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news-6199 Tue, 30 Aug 2022 10:39:14 +0200 Klimaneutraler Inselversorger für die Marshall Islands https://www.hs-emden-leer.de/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=6199&cHash=10dc3b947ed95e927f6decd5702d8e9a Neubauprojekt mit Segelantrieb unter Hochschulbeteiligung beauftragt Im Rahmen eines internationalen Klimaschutzprojektes unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Neubau eines Inselversorgers mit Segelantrieb für einen weitestgehend klimaneutralen Schiffsbetrieb in Auftrag gegeben. Der Bauvertrag wurde mit dem Schiffskonstruktionsbüro Kostec Co. Ltd. und der Werft Asia Shipbuilding Co. Ltd. in Korea abgeschlossen.

„Der Bauvertrag stellt einen wichtigen Meilenstein im Förderprojekt ,Transitioning to Low Carbon Sea Transport‘ der Internationalen Klimainitiative (IKI) dar und soll die Regierung der Republik der Marshall Islands bei der Erreichung ihrer ambitionierten Klimaziele unterstützen“, erklärte Prof. Kapitän Michael Vahs von der Hochschule Emden/Leer, die als Projektpartner die technologische Entwicklung koordiniert. Mit der Erstellung des Tender Designs wurde SDC Ship Design & Consult aus Hamburg beauftragt.

Der insgesamt rund 48 Meter lange Neubau wird eine Tragfähigkeit von etwa 290 tdw (tons dead weight) bei einer Vermessung von etwa 460 GT (Gross Tonnage) aufweisen. Neben der Transportaufgabe soll das Schiff auch zur seemännischen Ausbildung dienen. Dafür sind Unterkünfte für sechs Auszubildende vorgesehen, die insbesondere für einen umweltfreundlichen und klimaschonenden Schiffsbetrieb geschult werden sollen. Das Schiff wird nach den Vorschriften des Korean Register (KR) und des internationalen Flaggenregisters der Marshall Islands (IRI) gebaut.

Der Schiffsentwurf soll neben dem Ziel eines weitestgehend emissionsfreien Schiffsbetriebs laut Vahs auch den lokalen Schifffahrtsbedingungen gerecht werden, die sich insbesondere durch die abgelegene Lage im Pazifik und den damit verbundenen Anforderungen an Betrieb und Instandhaltung ergeben.  Aufgrund der guten örtlichen Windbedingungen wird das Schiff mit einem leistungsfähigen und zugleich robusten Segelsystem mit einfacher Bedienung und Automationsfähigkeit ausgerüstet.

Die Segelfläche des Dreimasters wird rund 500 Quadratmeter betragen. Die Stromversorgung für den Hilfsbetrieb soll ebenfalls durch regenerative Energie über Photovoltaik, kleine Windturbinen und einen Wellengenerator erfolgen. Zum Manövrieren und für die Fahrt bei ungünstigen Windbedingungen wird ein kleiner Dieselmotor dienen. Perspektivisch soll eine Umstellung auf Kokosnuss basierten Biodiesel möglich sein.

Neben den technischen Entwicklungszielen soll der Entwurf auch eine hohe Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit erreichen, um einen Anreiz für weitere Investitionen in Folgebauten zu schaffen und somit die schnelle Transformation in klimaneutrale Schifffahrt in diesem Segment zu unterstützen. Die hohe Kosteneffizienz ergibt sich sowohl aus den niedrigen Bau- als auch Betriebskosten. „Es wird eine Reduktion der Energiekosten von rund 80 Prozent erwartet“, erklärte Vahs.

Der weitere Projektplan sieht die Kiellegung im März 2023 und die Ablieferung einschließlich eines intensiven Erprobungs- und Ausbildungsprogramms für Herbst 2023 vor. Für die weitere Unterstützung im Bau- und Ablieferungsprozess ist die Abteilung Forschungsschifffahrt der Reederei Briese in Leer beauftragt worden. Die Hochschule Emden/Leer wird den Bauprozess weiterhin wissenschaftlich begleiten, die technische Zusammenarbeit der Projektpartner koordinieren und die abschließende Erprobung und den Wissenstransfer übernehmen. Das Gesamtprojektmanagement liegt beim Projektbüro der GIZ auf den Marshall Islands.

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